Protest gegen Straßenbau: Naturschutz für den Reichswald mobilisiert!

Der Bund Naturschutz protestiert gegen den Ausbau der Staatsstraße 2240 zwischen Winn und Altdorf, der Natur schadet.
Der Bund Naturschutz protestiert gegen den Ausbau der Staatsstraße 2240 zwischen Winn und Altdorf, der Natur schadet. (Symbolbild/MS)

Protest gegen Straßenbau: Naturschutz für den Reichswald mobilisiert!

Altdorf, Deutschland - Der seit über 20 Jahren in Planung befindliche Ausbau der Staatsstraße 2240 zwischen Winn und Altdorf sorgt für heftige Proteste von Naturschützern. Wie n-land.de berichtet, mobilisiert der Bund Naturschutz (BN) gegen die Straßenverbreiterung, die auch ernsthafte Eingriffe in die umliegende Natur mit sich bringt.

Die geplante Strecke erstreckt sich über 3,9 Kilometer und weist täglich 7000 Autos auf, die trotz der vielen Kuppen und engen Kurven dort verkehren. Bundesnaturschutz hat mehrere Unterschriftenaktionen initiiert, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Die Ortsgruppe Altdorf/Winkelhaid erhofft sich durch die gesammelten Stimmen auf Wandel zu drängen.

Umfangreiche Bedenken

Die aktuellen Pläne für den Ausbau umfassen nicht nur die Verbreiterung der Straße und das Entfernen von Kuppen, sondern auch den Bau eines Radwegs. Bedenken äußert insbesondere die BN-Ortsgruppe unter der Leitung von Hans-Dieter Pletz, der den beabsichtigten Ausbau als „tiefgreifenden Eingriff“ in die Natur bezeichnet. Laut Pletz sind mindestens drei Hektar Rodung erforderlich, was schwerwiegende Auswirkungen auf die umliegenden Ökosysteme haben könnte. In Zeiten des Klimawandels sei dies besonders bedenklich.

Der Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Nürnberger Land, Herbert Barthel, betont den Einsatz des BUND Naturschutz für den Erhalt des Nürnberger Reichswaldes, der als „grüne Lunge der Region“ gilt. Barthel fordert einen Stopp der Waldrodungen, da die Anpflanzung neuen Waldes auf landwirtschaftlichem Grund Jahrzehnte in Anspruch nehmen könnte, um gleichwertigen Wald zu schaffen. Die Rodung von 3,11 Hektar Reichswald für den Straßenbau wird als schädlich für den Klimaschutz angesehen, wie auf der Webseite des BUND Naturschutz, bund-naturschutz.de, nachzulesen ist.

Unterschriften und Alternative Lösungen

Bis zum 20. Juni sind die Unterschriftenlisten der BN-Ortsgruppe in verschiedenen Altdorfer Geschäften erhältlich, darunter bekannte Anlaufstellen wie die Buchhandlung „Liliput“ und der Biofachmarkt. Bisher konnten mehr als 603 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt werden. Auch andere lokale Initiativen unterstützen die Forderungen des BN im Anhörungsverfahren, das am 16. März 2023 endete.

Die Kritiker heben hervor, dass alternative Varianten für den Radwegbau, die keinen Straßenausbau erfordern, nicht ausreichend untersucht wurden. Darüber hinaus wird befürchtet, dass die Straße ohne Baumüberdeckung zu einer „heißen“ Fläche werden könnte, die die Verkehrssituation noch weiter verschlechtert. Die geplante Schaffung eines Pendlerparkplatzes mit circa 90 Stellplätzen führt zudem zu einer weiteren Versiegelung von Flächen und sei ebenfalls nicht im Einklang mit nachhaltigen Verkehrskonzepten, so die Stimmen aus dem BN.

In Anbetracht der anhaltenden Diskussion bleibt unklar, ob die Stimmen der Naturschützer ausreichend Gehör finden werden. Die Genehmigung für den Ausbau wird für 2025 erwartet, was einen neuen Druck auf die bereits belastete Ökologie des Nürnberger Landes ausüben könnte.

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OrtAltdorf, Deutschland
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