Prozess um Schießerei in Zuffenhausen: Porsche in Alarmbereitschaft!
Der Prozess um Bandenkriminalität in Zuffenhausen ist im Gang, nachdem eine Schießerei 2023 ein mutmaßliches Bandenmitglied verletzte.

Prozess um Schießerei in Zuffenhausen: Porsche in Alarmbereitschaft!
Im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen herrscht nachwievor große Unsicherheit aufgrund krimineller Aktivitäten, die die Region in den letzten Jahren stark beeinflusst haben. Der derzeit laufende Prozess um ein Attentat auf einen mutmaßlichen Bandenchef sorgt für zusätzliche Besorgnis, insbesondere bei Unternehmen wie Porsche. Diese Schießerei, die am 17. März 2023 stattfand und bei der ein mutmaßliches Führungsmitglied einer multiethnischen Gruppierung lebensgefährlich verletzt wurde, geschah nur 600 Meter von der Porsche-Zentrale entfernt. Der Verdacht, dass dieses Attentat von einer feindlichen Clique verübt wurde, verstärkt die Sorgen um die Sicherheit in der Nachbarschaft. Laut Stuttgarter Nachrichten war ein Porsche-Azubi sogar Augenzeuge des Vorfalls und berichtete, dass er dem Attentat nur knapp entgangen sei.
Die Ermittlungen des Landeskriminalamts (LKA) gegen zwei Stuttgarter Banden ziehen sich bereits seit zwei Jahren hin. Im Rahmen dieser Ermittlungen wurden bereits über 120 Jahre Haftstrafen verhängt und die Schuss-Serie in Zuffenhausen setzt sich fort. Die betroffenen Banden stammen nicht nur aus Stuttgart, sondern auch aus Esslingen, Ludwigsburg, Zuffenhausen und Göppingen, wodurch eine weite Vernetzung krimineller Strukturen deutlich wird. Laut SWR finden die Vorfälle bereits seit 2020 statt, beginnend mit einem Vorfall, bei dem ein Mann mit einer Luftdruckpistole auf eine Menschengruppe zielte. Die Gewalt eskalierte im Laufe der Jahre, mit Schüssen auf ein Auto im Juli 2022 und einem besonders schweren Vorfall im März 2023, der dazu führte, dass das Opfer seitdem im Rollstuhl sitzt.
Kritische Situation in Zuffenhausen
Die Situation in Zuffenhausen hat die Anwohner stark verunsichert. Die Polizei hat in den letzten zwei Jahren 93 Festnahmen und über 300 Durchsuchungen durchgeführt. Bei diesen Einsätzen sicherten die Beamten 36 Schusswaffen sowie über 200 andere Waffen. Eine wichtige Razzia fand im Januar 2024 statt, bei der unter anderem Betäubungsmittel, Messer, Tierabwehrspray und eine gefälschte Schusswaffe gefunden wurden. Trotz dieser Maßnahmen betont der LKA-Präsident Andreas Stenger, dass der Kampf gegen die Banden noch lange nicht gewonnen sei. Laut SWR gibt es nach wie vor kriminelle Strukturen, die fortbestehen und den Polizeieinsatz zu einer der längsten Maßnahmen in der Geschichte Baden-Württembergs machen.
Die Gewaltdelikte werden überwiegend von jungen Männern im Alter von 18 bis 28 Jahren begangen. Dieses Phänomen, gepaart mit einem leichten Anstieg der Gewaltkriminalität in Baden-Württemberg, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, gibt Anlass zur Sorge. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, setzen Polizei und Politik auf Präventionsmaßnahmen, die gefährdete Kinder und Jugendliche unterstützen sollen. Sportvereine und Jugendhilfeeinrichtungen werden in die Strategie eingebunden, um Gemeinschaft und Identität zu stärken und so einen positiven Einfluss auf die Jugend zu nehmen.