Marco Strecker: Vom Cybermobbing-Opfer zum Vorbild für Millionen!

Marco Strecker aus Wangen teilt seine Erfahrungen mit Cybermobbing und nutzt seine Reichweite zur Aufklärung über Hass im Netz.
Marco Strecker aus Wangen teilt seine Erfahrungen mit Cybermobbing und nutzt seine Reichweite zur Aufklärung über Hass im Netz. (Symbolbild/MS)

Marco Strecker: Vom Cybermobbing-Opfer zum Vorbild für Millionen!

Wangen, Deutschland - Marco Strecker, ein 23-jähriger aus Wangen, ist ein Beispiel für die Schattenseiten des digitalen Zeitalters. In seiner Schulzeit wurde er Ziel des Cybermobbings. Unter seinen ersten Videos auf sozialen Medien wie TikTok, wo er mittlerweile ca. 4,7 Millionen Follower hat, fand er anonyme Kommentare, die ihn beleidigten und bedrohten. Physische Bedrohungen blieben nicht aus: Acht Schüler einer anderen Schule drohten ihm sogar mit einem Taschenmesser. Solche Vorfälle sind kein Einzelfall, denn allein in Deutschland sind mindestens zwei Millionen Schüler von Cybermobbing betroffen, wie die Studie „Cyberlife V“ belegt. Die meisten dieser Fälle ereignen sich im schulischen Umfeld, was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht.

Aufmerksamkeit erregt auch die Kampagne „Bitte was?! – Kontern gegen Fake und Hass“, die sich aktiv gegen Hetze im Netz einsetzt. In diesem Kontext teilte Strecker seine persönlichen Erfahrungen beim Aktionstag an der Realschule Kißlegg und beleuchtet die tiefen Auswirkungen, die Cybermobbing haben kann. Trotz seines Erfolgs als Creator und der positiven Resonanz auf seine Comedy-Videos, die er während der Coronapandemie begann zu produzieren, sieht sich Strecker weiterhin einer Welle von negativen Kommentaren ausgesetzt. Darunter finden sich auch Morddrohungen, die ihn dazu veranlassen, sich verstärkt mit den Gründen für solche Hasskommentare zu beschäftigen.

Die Realität von Cybermobbing

Trotz seiner Popularität und der erreichten Millionen von Zuschauern, fühlt Strecker regelmäßig den Druck, der mit Online-Ruhm einhergeht. Cybermobbing, ein Sammelbegriff für verschiedene strafbare Handlungen, ist in Deutschland kein eigenständiger strafrechtlicher Begriff. Das bedeutet, dass Betroffene oft keine klare rechtliche Unterstützung erhalten. Strecker nutzt nun seine Reichweite, um über diese Problematik aufzuklären und um andere zu ermutigen, ihren Erfahrungen Gehör zu verschaffen.

Er hat auch seine Sexualität öffentlich gemacht und sich im Jahr 2023 in der Reality-Show „Promi Big Brother“ als homosexuell geoutet. Dieses wichtige persönliche Bekenntnis hat nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das Bewusstsein für LGBT-Themen in der Gesellschaft beeinflusst. Unterstützung findet er in seinem familiären Umfeld und bei Freunden, was für viele Betroffene von Cybermobbing von hoher Bedeutung ist.

Die Debatte um Cybermobbing wird von verschiedenen Forschungsergebnissen und Studien begleitet, die immer wieder die niedrige Prävalenz von Interventionsstrategien in Schulen thematisieren. Bereits 2018 hat der Deutsche Bundestag in einer Dokumentation über Mobbing an Schulen die Notwendigkeit betont, Strategien zur Prävention zu entwickeln und die Bildungseinrichtungen in den Fokus zu nehmen. Ein präventiver Umgang mit Mobbing, sei es im Internet oder im schulischen Umfeld, bleibt somit ein zentrales Anliegen für die Gesellschaft, um betroffenen Jugendlichen wie Marco Strecker endlich die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie verdienen.

Zusammenfassend ist Marco Strecker nicht nur ein Beispiel für den Stress und die Gefahren, die mit Cybermobbing einhergehen, sondern auch für den Mut, sich dem entgegenzustellen und seine Stimme für andere zu erheben. Seine Erfahrung verdeutlicht, dass Cybermobbing in Deutschland weit verbreitet ist und dringend angegangen werden muss.

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OrtWangen, Deutschland
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