Frühe Hilfen: Starke Unterstützung für Familien in Ravensburg!

Frühe Hilfen: Starke Unterstützung für Familien in Ravensburg!

Im Rahmen des jährlichen Impulsgesprächs für Netzwerkpartner der Frühen Hilfen im Landkreis Ravensburg trafen sich am 23. Juni 2025 rund 50 Fachkräfte, darunter Sozialpädagogen, Heilpädagogen und Hebammen. In diesem Treffen stand die elterliche Resilienz im Fokus, besonders im Kontext von psychischen Erkrankungen. Der Kliniker Dirk Dammann, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Holzminden und ehemaliger Chefarzt der Kinderkliniken in Wangen, hielt einen eindrucksvollen Vortrag zu diesem Thema, der als Höhepunkt der Veranstaltung galt. Das Impulsgespräch bot den Anwesenden die Gelegenheit, sich intensiv zu fachlichen und praktischen Fragen auszutauschen und zu diskutieren, was die Bedeutung eines solchen Dialogs unterstreicht.

Das Angebot der Frühen Hilfen richtet sich gezielt an Schwangere sowie an Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren. Die Unterstützung zielt darauf ab, Eltern, die sich unsicher im Umgang mit ihrem Baby fühlen, zu entlasten. Dazu zählen Hilfestellungen bei häufigem Schreien, Einschlafproblemen oder Essensschwierigkeiten. Als besonders wichtig erweisen sich die Interventionen für Eltern, die sich überfordert oder niedergeschlagen fühlen, sowie die Förderung des Kontakts zu ihrem Kind. Damit werden grundlegende Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung der Kinder geschaffen.

Psychische Erkrankungen und ihre Auswirkungen

Eltern mit psychischen und Sucht-Erkrankungen können gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer Kinder in den ersten Lebensjahren haben. Forschungsergebnisse des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen zeigen, dass diese Eltern häufig erhöhte Belastungen und Einschränkungen in ihren Erziehungskompetenzen aufweisen. Kinder aus psychisch belasteten Familien werden von Kinderärzten oft als nicht altersgerecht entwickelt eingeschätzt. Die Frühe Erkennung elterlicher Erkrankungen sowie bedarfsgerechte Unterstützung sind daher von entscheidender Bedeutung, um den Kindern optimale Chancen für ein gesundes Aufwachsen zu bieten.

Die Unterstützung muss sich flexibel an die oft schwankenden Krankheitsverläufe der Eltern anpassen und verschiedene Beeinträchtigungen berücksichtigen. Notwendige Angebote umfassen psychiatrische und psychotherapeutische Hilfen sowie sozialpädagogische Unterstützung. Der Bedarf an gut koordinierten Maßnahmen und der Zusammenarbeit von verschiedenen Fachkräften im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe sowie im Gesundheitswesen wurde beim Impulsgespräch ähnlich betont.

Fachkräfte und Netzwerkarbeit

Die Koordinatorinnen der Frühen Hilfen im Landkreis Ravensburg äußerten sich positiv über den Verlauf des Impulsgesprächs und hoben die Bedeutung interdisziplinärer Fachteams hervor. Diese Teams sind entscheidend für die langfristigen Verbesserungen im Leben der Familien und unterstützen die gesunde Entwicklung der Kinder entscheidend. Durch eine vertrauensvolle, freiwillige und kostenfreie Unterstützung wird das Wohl der betroffenen Familien direkt gefördert.

Die Relevanz der Frühen Hilfen und der Netzwerkarbeit im Landkreis Ravensburg wurde ebenfalls bei einem Treffen des Familienausschusses am 18. Dezember 2024 thematisiert. Dabei forderten Sachverständige eine Erhöhung der Mittel für die Frühen Hilfen und eine Anhebung der Altersgrenze, um noch mehr Familien erreichen zu können. Studien zeigen, dass über 90% der befragten Fachkräfte in der Lage sind, Anzeichen psychischer Erkrankungen bereits bei Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Dieses Wissen ist entscheidend, um frühzeitig Hilfestellungen anbieten zu können.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Frühen Hilfen eine essenzielle Rolle in der Unterstützung von Familien spielen und gleichzeitig dazu beitragen, potenzielle Gefährdungen für Kinder zu reduzieren und schützende Faktoren zu stärken. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, der eine gute Vernetzung zwischen verschiedenen Angeboten im Gesundheits- und Sozialwesen erfordert.

Für mehr Informationen über die Unterstützung von Familien mit psychisch erkrankten Eltern besuchen Sie die Seiten von Schwäbische.de und fruehehilfen.de.