Stuttgart im Digitalkrankenhaus-Ranking: Fortschritte und Herausforderungen!
Stuttgart zeigt Fortschritte in der Digitalisierung von Krankenhäusern. Erfahren Sie, wie mobile Systeme die Patientensicherheit erhöhen.

Stuttgart im Digitalkrankenhaus-Ranking: Fortschritte und Herausforderungen!
Eine aktuelle Erhebung zur Digitalisierung der Krankenhäuser in Stuttgart zeigt signifikante Fortschritte in der digitalen Infrastruktur. Der Zugriff auf Patientendaten über Smartphones oder Tablets wird immer mehr zur Norm, was laut Jan Steffen Jürgensen, dem Ärztlichen Direktor des Klinikums Stuttgart, die Behandlungssicherheit erheblich verbessert. Dank mobiler digitaler Patientenakten können Veränderungen in der Medikamentenverordnung schnell überprüft werden, was potenziell lebensrettend ist.
Mark Dominik Alscher, Geschäftsführer des Bosch Health Campus, hebt in diesem Zusammenhang die Herausforderungen hervor, die das Gesundheitssystem im Bereich Fachkräftemangel zu meistern hat. In der Tumortherapie setzt das Diakonie-Klinikum bereits auf Künstliche Intelligenz, um Bestrahlungspläne effizient zu erstellen. Die Bearbeitungszeit für solche Pläne hat sich drastisch verkürzt, von mehreren Stunden auf weniger als zehn Sekunden.
Erhebliche Fortschritte in der Digitalisierung
Das Diakonie-Klinikum ermöglicht zudem einen digitalen Austausch von Dokumenten und Patientendaten zwischen Arztpraxen und Patienten über ein Onlineportal. Dies ist ein wichtiges Instrument, um die Kommunikation im Gesundheitswesen zu verbessern. Allgemein hat Deutschland im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems aufgeholt, insbesondere durch die Einführung des E-Rezepts und der elektronischen Patientenakte (EPA). Der Digitalradar Krankenhaus, der die digitale Reife von rund 1.600 Kliniken in Deutschland erfasst, bewertet diese Fortschritte.
Laut den Ergebnissen erreichten die deutschen Krankenhäuser im Jahr 2024 im Durchschnitt 43 von 100 Punkten, was einen Anstieg von 10 Punkten gegenüber 2021 darstellt. Für Baden-Württemberg sind die Zahlen ebenfalls vielversprechend: Der Durchschnitt stieg von 33 auf 41 Punkte. Auffällig ist, dass die Uniklinik Freiburg mit 67 Punkten einen Spitzenplatz einnimmt. Das Diakonie-Klinikum verzeichnet 62 Punkte, während das Klinikum Stuttgart 57 Punkte und das Robert-Bosch-Krankenhaus 58 Punkte erreicht.
Herausforderungen der digitalen Transformation
Trotz dieser Fortschritte gibt es nach wie vor Herausforderungen. Jürgensen und Alscher weisen auf die Problematik unterschiedlicher IT-Systeme hin, die eine nahtlose Kommunikation zwischen den Kliniken erschweren. Zudem sind die Abrechnungsmöglichkeiten für Telemedizin noch eingeschränkt. Die Techniker Krankenkasse betont die Notwendigkeit einer umfassenden elektronischen Patientenakte, um ein vernetztes Gesundheitswesen zu schaffen und die Digitalisierung im Krankenhaus zu fördern.
Im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) investiert die Bundesregierung in die digitale Zukunft der Kliniken und stellt dafür 4,3 Milliarden Euro zur Verfügung. Somit sind die ersten positiven Effekte der getätigten Investitionen bereits sichtbar, und Experten erhoffen sich, dass diese Trendwende weiter anhält, um die Qualität der medizinischen Versorgung in Deutschland langfristig zu sichern.
Die Digitalisierung von Rehabilitationskliniken jedoch bleibt hinter den Fortschritten der Krankenhäuser zurück. Eine Umfrage an 33 Rehaeinrichtungen in Bayern hat gezeigt, dass 70 % der Einrichtungen auf den niedrigsten Stufen digitaler Reife verharren. Im europäischen Vergleich steht Deutschland im Mittelfeld, was die Digitalisierung im Gesundheitswesen angeht, so dass gezielte Investitionen und strukturelle Förderprogramme dringend notwendig sind.
Die Ergebnisse der aktuellen Erhebung unterstreichen die Bedeutung, die der digitalen Transformation im Gesundheitswesen zukommt. Sowohl im Krankenhausbereich als auch in der Rehabilitation sind qualitative Fortschritte notwendig, um den Patienten in der Zukunft bestmöglich zu helfen.