Chaos am Bahnhof: Reisende stranden nach Güterzug-Unfall!
Am 7. Juni 2025 sorgt ein Zugunfall bei Singen für massive Störungen im Bahnverkehr zwischen Stuttgart und Zürich. Reisende müssen improvisieren.

Chaos am Bahnhof: Reisende stranden nach Güterzug-Unfall!
Am Dienstagabend kam es zu erheblichen Störungen im Zugverkehr, als Fahrgäste des Intercity (IC) von Stuttgart nach Zürich in Tuttlingen aussteigen mussten. Der Zug hatte bereits um 20:42 Uhr in Rottweil Verspätung, doch der tatsächliche Grund für den abrupten Halt war ein schwerwiegender Unfall in der Nähe des Bahnhofs Singen. Bei Rangierarbeiten entgleiste ein Güterzug gegen 16 Uhr, wobei ein Strommast umknickte und eine Oberleitung beschädigt wurde. Dies führte zur vorübergehenden Abschaltung des Stroms im gesamten Bahnhof Singen. Die Deutsche Bahn (DB) meldete, dass die betroffenen Strecken am Mittwoch nicht befahren werden können, darunter der Rhyhas von Singen nach Schaffhausen und der Seehas zwischen Radolfzell und Engen.
Die Situation erforderte umfangreiche Schadensbegutachtungen und Aufräumarbeiten, wobei viele Pendler am Singener Bahnhof strandeten. Walter Wadehn, der seinen Sohn zum Zug brachte, kritisierte die mangelhafte Kommunikation seitens der Bahn, da Fahrgäste in Tuttlingen nur wenig Informationen über die weitere Reise erhielten. Wadehn, sein Sohn und andere Reisende aus der Schweiz waren gezwungen, ein teures Taxi nach Schaffhausen zu verwenden, dessen Kosten sich auf 140 Euro beliefen. „Es gibt die Möglichkeit, die Taxi-Kosten von der Bahn einzufordern“, so Wadehn.
Folgen für den Regionalverkehr
Die Beeinträchtigungen wirken sich nicht nur auf den Fernverkehr aus, sondern auch auf den Regionalverkehr. Der IC zwischen Stuttgart und Zürich verkehrt aktuell nur zwischen Stuttgart und Tuttlingen. Um die Reisenden nicht völlig im Stich zu lassen, wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Singen und Tuttlingen sowie zwischen Singen und Thayngen eingerichtet. Fahrgäste können Informationen zu den Störungen über die Bahn-App abrufen, jedoch bleibt die Dauer der Störungen ungewiss.
Langfristige Planungen der Deutschen Bahn
Die Deutsche Bahn plant auch umfangreiche Schienenersatzverkehre für die Jahre 2026 und 2027, um die Qualität des Schienennetzes zu verbessern. Die DB InfraGO AG vergab hierzu jüngst Aufträge nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren. Zu den beauftragten Firmen gehören unter anderem deu.mobil GmbH und go.on Gesellschaft für Bus- und Schienenverkehr mbH. Für die Generalsanierungen sind fast 60 Millionen Buskilometer vorgesehen, um den Regionalverkehr während der Bauphasen aufrechtzuerhalten.
Die geplanten Maßnahmen betreffen verschiedene Strecken in ganz Deutschland, darunter Hagen–Wuppertal–Köln und Nürnberg–Regensburg. Die DB hat zudem einheitliche Qualitätsvorgaben definiert, um den Reisenden einen nahtlosen und komfortablen Ersatzverkehr zu bieten. Diese Standards sollen bereits 2024 bei der Generalsanierung der Riedbahn angewendet werden.
In Anbetracht der aktuellen Vorfälle und der geplanten Erneuerungen ist es für die Reisenden unerlässlich, sich regelmäßig über die Lage zu informieren und alternative Reisewege in Betracht zu ziehen. Die in der Bahn-App bereitgestellten Informationen können hier entscheidend sein.