Stuttgart im Armutskampf: Zahlen steigen, Hilfe dringend gefragt!

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Stuttgart verzeichnet einen Anstieg der Armutsgefährdung und diskutiert Lösungen zur Unterstützung Betroffener auf Armutskonferenz 2024.

Stuttgart verzeichnet einen Anstieg der Armutsgefährdung und diskutiert Lösungen zur Unterstützung Betroffener auf Armutskonferenz 2024.
Stuttgart verzeichnet einen Anstieg der Armutsgefährdung und diskutiert Lösungen zur Unterstützung Betroffener auf Armutskonferenz 2024.

Stuttgart im Armutskampf: Zahlen steigen, Hilfe dringend gefragt!

Die Armut in Stuttgart hat einen besorgniserregenden Anstieg erfahren. Laut einem Bericht von SWR waren im Jahr 2021 noch 13,6% der Bevölkerung armutsgefährdet, während dieser Wert im Jahr 2024 auf 15,9% gestiegen ist. Dies zeigt eine alarmierende Tendenz, die in der Stadt und den umliegenden Regionen immer deutlicher wird.

Die Evangelische Gesellschaft Stuttgart (eva) sieht sich mit einer Zunahme der Nachfrage nach Hilfsangeboten konfrontiert. Besonders betroffen ist Axel Rüsterholz, der durch Mietnomaden in finanzielle Schwierigkeiten geriet. Obwohl er mittlerweile eine Erwerbsminderungsrente bezieht, kämpft er gegen alte Schulden und nutzt Angebote wie „eva’s Tisch“, um soziale Kontakte zu pflegen und seinen Alltag zu strukturieren.

Hilfsangebote unter Druck

„Eva’s Tisch“ verzeichnete 2024 einen Anstieg von 25% bei den ausgegebenen Mahlzeiten im Vergleich zum Vorjahr. Ein Grund dafür könnte die Preissenkung des Mittagessens von 2,50 Euro auf 1 Euro sein, was die Nachfrage erhöht hat. Doch die Probleme der bedürftigen Menschen nehmen zu. Eine Vielzahl kämpft mit psychischen Erkrankungen, und es fehlt oft an medizinischer Versorgung. Ebenfalls stark nachgefragt sind die Notübernachtungsplätze in Stuttgart.

Ein zentraler Aspekt ist die Definition von Armutsgefährdung, die Personen mit einem Einkommen von weniger als 60% des Durchschnittseinkommens umfasst. Im Jahr 2024 lebten mehr als jeder zehnte Mensch in Baden-Württemberg in Armut. Eine stabile Wohnsituation ist essenziell, um aus der Armut herauszukommen. Soziale Isolation, finanzielle Krisen und ein Mangel an Wohnraum erschweren diesen Ausstieg erheblich.

Aktive Bemühungen gegen Armut

Am 9. Mai fand die 4. Stuttgarter Armutskonferenz im Rathaus statt, an der über 400 Teilnehmende aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft teilnahmen. Die Konferenz, die in Zusammenarbeit zwischen der Liga der Wohlfahrtspflege Stuttgart und der Stadt Stuttgart organisiert wurde, setzt sich mit der Erkennung und Linderung von Armut in der Stadt auseinander. Pfarrer Klaus Käpplinger, Vorstandsvorsitzender der eva, eröffnet die Konferenz und hebt die Risiken von Vereinsamung und sozialer Isolation für arme Menschen hervor.

Sechs Foren wurden gehalten, die sich mit verschiedenen Aspekten der Armutsbekämpfung befassten. Ein Vorschlag des Forums „Gesundheit: Nur nicht krank werden! Perspektiven für Menschen ohne Krankenversicherung“ war die Einrichtung einer „Clearingstelle“ in Stuttgart. Die Ergebnisse der Konferenz werden bis Ende Mai auf der Website der Armutskonferenz veröffentlicht. Klaus Käpplinger zieht ein positives Fazit und betont die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen zur Bekämpfung von Armut in Stuttgart, um den Herausforderungen gemeinsam entgegenzutreten.

Die Situation in Stuttgart erfordert dringende Maßnahmen und ein koordiniertes Vorgehen, um den wachsenden Problemen der Menschen mit armen Lebensverhältnissen entgegenzuwirken. Die Rahmenbedingungen müssen verbessert sowie die Hilfsangebote ausgeweitet werden, um langfristige Lösungen zu finden.