Stammheim: Einblick in die dunkle RAF-Vergangenheit im Dokudrama!

Stammheim: Einblick in die dunkle RAF-Vergangenheit im Dokudrama!
Stammheim, Deutschland - Am 1. Juni 2025 beleuchtet das Dokudrama „Stammheim – Zeit des Terrors“ die dramatische Zeitspanne zwischen April 1974 und der sogenannten „Todesnacht von Stammheim“ im Oktober 1977. Dieses hochgradig aufwändige Projekt rekonstruiert den Stammheim-Prozess, der am 21. Mai 1975 begann und zu einem identitätsstiftenden Ort der Roten Armee Fraktion (RAF) wurde. Der Prozess gilt als einer der aufwändigsten in der Bundesrepublik Deutschland und lenkt den Blick auf die Wege und Taten der ersten Generation der RAF – insbesondere von Figuren wie Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin, die während dieser Zeit in die JVA Stammheim eingeliefert wurden. ARD Mediathek berichtet, dass das Dokudrama auch Originalaufnahmen vom Prozess sowie vom späteren Untersuchungsausschuss integriert.
Im Mittelpunkt steht Horst Bubeck, ein Vollzugsbeamter, der mit den Inhaftierten in engem Kontakt stand und eine zentrale Rolle im Untersuchungsausschuss nach deren Tod im Oktober 1977 spielte. Schauspieler Moritz Führmann verkörpert Bubeck und bietet den Zuschauern intime Einblicke in die Lebenswelt der Terroristen im siebten Stock der JVA. Laut Schwäbische gewährt das Dokudrama faszinierende Einblicke in den Alltag der Gefangenen und verarbeitet Dokumente, Audioaufnahmen und heimliche Nachrichten, die während der Haft ausgetauscht wurden.
Der Kontext der RAF
Die RAF entstand vor dem Hintergrund einer agierenden Studentenbewegung, die seit 1967 in Deutschland an Bedeutung gewann. Figuren wie Andreas Baader und Gudrun Ensslin begannen, Gewalt als Mittel im Kampf gegen den Staat zu propagieren. Bereits im April 1968 entzündeten Baader und seine Komplizen Brände in Frankfurt und wurden nach kurzer Zeit festgenommen. Dies markierte den Beginn einer Kette von gewaltsamen Aktionen, die die Gruppe in den kommenden Jahren prägen sollten. Planet Wissen zeigt auf, dass die RAF ihre Strategie 1971 klar definierte, indem sie sich in Ulrike Meinhofs Dokumenten als Organisation mit dem Ziel des bewaffneten Kampfes präsentierte.
Im Mai 1972 fand ein entschlossener Anschlag in Hamburg auf das Axel-Springer-Haus statt, was zur größten Fahndungsaktion in der Geschichte der Bundesrepublik führte. Schließlich wurden die führenden Köpfe der ersten RAF-Generation im Jahr 1972 verhaftet und in die Hochsicherheitsanstalt Stammheim verbracht. Die dort inszenierten Hungerstreiks und die Forderung nach gemeinsamen Haftbedingungen gaben Einblick in die Verzweiflung und Entschlossenheit der Gruppenmitglieder.
Die „Todesnacht von Stammheim“
Der Höhepunkt dieser düsteren Geschichte ereignete sich in der „Todesnacht von Stammheim“, als am 18. Oktober 1977 drei von vier inhaftierten Terroristen sich das Leben nahmen. Dieses Ereignis stellt einen Wendepunkt in der Geschichte der RAF dar und wird im Dokudrama eingehend behandelt. Es gibt sowohl dokumentarisches Material als auch nachgestellte Szenen, was zur Authentizität des Films beiträgt. Regisseur Niki Stein und Drehbuchautor Stefan Aust fangen die Tragik und den Schrecken dieser Zeit ein, und die schauspielerischen Darstellungen unterstreichen die emotionale Tiefe dieser Ereignisse.
Nach der Ausstrahlung des Dokudramas wird eine Dokumentation mit dem Titel „Im Schatten der Mörder – Die unbekannten Opfer der RAF“ folgen, die den Blick auf die betroffenen Zivilisten und deren Geschichten lenkt. Diese Ergänzung thematisiert die weitreichenden Folgen des RAF-Terrors in der Gesellschaft.
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Ort | Stammheim, Deutschland |
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