Hinter den Mauern: Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette vor Gericht!
Daniela Klette wird seit 2025 wegen mutmaßlicher RAF-Mitgliedschaft und Raubüberfällen vor Gericht gestellt, der Prozess findet in Verden-Eitze statt.

Hinter den Mauern: Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette vor Gericht!
Im niedersächsischen Verden-Eitze hat heute der Prozess gegen die mutmaßliche Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF), Daniela Klette, begonnen, die seit ihrer Festnahme im Februar 2024 in Berlin-Kreuzberg in Haft sitzt. Klette wurde nach 31 Jahren auf der Flucht von den Behörden gefasst. Der Bau des Hochsicherheitsgerichts, in dem der Prozess stattfindet, kostete 3,6 Millionen Euro und wurde aus Sicherheitsgründen eingerichtet, um das Verfahren gegen die Ex-Terroristin zu ermöglichen, die für ihre Beteiligung an einer Reihe von Raubüberfällen verantwortlich gemacht wird. Laut WOZ umfassen die Anklagepunkte Raubüberfälle auf Supermärkte und Geldtransporter zwischen 1999 und 2016 mit einem Gesamtschaden von etwa 2,7 Millionen Euro.
Die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens betonte die Wichtigkeit, dass der deutsche Staat solche Vergehen nicht vergisst. Diese Äußerung unterstreicht die politische Dimension des Prozesses, der dennoch nicht als Terrorismusprozess geführt wird. Ein schwerster Vorwurf, der versuchter Mord, wurde im vergangenen Jahr fallengelassen, was die Angeklagten zusätzlich entlastete. Den mittlerweile veralteten Vorwurf vom 24. September 2025 hat das Gericht schon lange fallengelassen.
Verhaftung und Lebensumstände
Klette wurde mit einer Vielzahl von illegalen Gegenständen festgenommen, darunter Pistolen, ein Sturmgewehr, scharfe Munition und gefälschte Ausweisdokumente. Auch Bargeld im Wert von etwa 240.000 Euro und sechs Goldbarren wurden sichergestellt. Bei ihrer Festnahme warnte sie Komplizen über SMS, was darauf hindeutet, dass sie auch während ihrer Flucht Netzwerke aufrechterhielt. In den 2000er Jahren lebte sie unerkannt in Berlin unter dem Namen „Claudia“ und unterhielt Kontakte zu flüchtigen Komplizen wie Burkhard Garweg, der weiterhin auf der Flucht ist. Während ihrer Flucht reiste Klette unter falscher Identität zwischen Brasilien und Südafrika und gab an, in der Pflege zu arbeiten.
Aktuell ist Klette in Isolationshaft und hat keinerlei Zugang zu Medien. Der Prozess wird von nur wenigen Pressevertretern verfolgt, wobei von 55 verfügbaren Plätzen lediglich 6 besetzt sind. Der Gerichtssaal, der einst eine Reithalle war, befindet sich im Oberlandesgericht Celle, da die ursprüngliche Verhandlung in Celle aus Platzgründen verlegt werden musste. Die Bundesanwaltschaft hat mehrere ältere Zeugen geladen, darunter Rolf Brunner und Ariane Müller, die Besorgnis über die Rechtmäßigkeit der Vorladungen äußern.
Ermittlungen und Vorwürfe
Die Ermittlungen zur RAF und zu Klette werden von der Bundesanwaltschaft in KarlsruheW geführt. Diese war eine linksradikale terroristische Gruppe, die aktiv an zahlreichen Verbrechen von 1970 bis in die 1990er Jahre beteiligt war und für mehr als 30 Morde verantwortlich gemacht wird. Klette und ihre Komplizen rechnen sich zur „Dritten Generation“ der RAF, und ihre vermeintlichen Taten, die sie begingen, fügen sich in eine lange Geschichte von Gewalt und Verbrechen, die Deutschland erschüttert haben.
Die Dimension und die Schwere der gegen Klette erhobenen Vorwürfe sowie die Umstände ihrer Festnahme und die bevorstehenden Gerichtsverfahren bieten einen tiefen Einblick in das Erbe der RAF und die Auswirkungen auf die Gesellschaft. Der Prozess wird unweigerlich gesellschaftliche und politische Fragen aufwerfen, und die Öffentlichkeit wird aufmerksam verfolgen, wie sich die Lage um diese umstrittene Figur entwickelt.