Neonazi-Netzwerk in Thüringen: AfD-Stadtrat unter Verdacht!
In Thüringen steht der mutmaßliche Neonazi Kevin N. wegen der Gründung einer terroristischen Vereinigung vor Gericht. Verbindungen zur AfD und extremen Gruppen werden untersucht.

Neonazi-Netzwerk in Thüringen: AfD-Stadtrat unter Verdacht!
In den letzten Wochen hat sich in Thüringen eine brisante Thematik um die rechtsextreme Gruppierung „Knockout 51“ (KO51) entfaltet, die in Verbindung mit der AfD steht. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht Kevin N., der als mutmaßlicher Rädelsführer von KO51 gilt und sich derzeit wegen der Gründung einer terroristischen Vereinigung vor Gericht verantworten muss. Die Vorwürfe gegen ihn sind gravierend: Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass er vor seiner Inhaftierung Spenden für verurteilte Mitglieder von KO51 gesammelt hat. Außerdem hatte Kevin N. ausführliche Kontakte zu verschiedenen extrem rechten Gruppen in Thüringen, was die Ermittlungen zusätzlich kompliziert. Laut thueringen24.de wurde in einem von ihm genutzten Kellerraum Propagandamaterial der AfD sowie der „Jungen Alternative“ gefunden, zusammen mit einer Flagge der „Identitären Bewegung“.
Der Keller, den Kevin N. mit einem lokal bekannten AfD-Stadtratsmitglied, Alexander Töpfer, teilte, wurde zum Zentrum der Ermittlungen. Töpfer bestreitet eine Zusammenarbeit mit KO51 und erklärt, er kenne Kevin N. lediglich aus privaten Begegnungen. Dennoch werfen seine Social-Media-Aktivitäten Fragen auf: Töpfer hat ein Buch des Identitären-Chefs Martin Sellner auf Instagram geteilt und zeigt sich sogar mit der umstrittenen „White Power“-Geste. Dies hat zu berechtigter Skepsis geführt, besonders da „Kontrakultur Erfurt“, einer von den Ermittlern als rechtsextrem eingestuften Nachfolgeorganisation der „Identitären Bewegung Thüringen“, in den Fokus gerückt ist.
Verbindungen zur extremen Rechten
Die Verbindungen zwischen Töpfer und der extremen Rechten sind komplex. Während er eine Mitgliedschaft bei „Kontrakultur Erfurt“ bestreitet, wird er von Ermittlungsbehörden dennoch als Mitglied dieser Gruppe geführt. Nach den Ermittlungen liegt eine klare Schnittmenge zwischen „Kontrakultur Erfurt“, KO51 und der „Jungen Alternative Thüringen“ vor. Diese Organisationen sind bekannt für migrations- und LGBTQI+-feindliche Aktionen und zeigen eine erhebliche Gewaltbereitschaft, die von den Thüringer Sicherheitsbehörden und dem Militärischen Abschirmdienst eingestuft wird.
Ein Bericht des Thüringer Verfassungsschutzes aus dem Jahr 2023 beschreibt die Beteiligten als „langjährige Rechtsextremisten mit erheblicher Gewaltbereitschaft“. Das beunruhigt die Öffentlichkeit und wirft Fragen nach der Zuständigkeit und Kontrolle über solche Gruppierungen auf.
Politische Implikationen
Die Unklarheiten um die Verbindungen von Töpfer zur extremen Rechten verschärfen die Diskussionen über die AfD und deren interne Strukturen. Trotz des Bekenntnisses des Thüringer Innenministeriums, dass es keine Hinweise auf Kontakte zwischen „Kontrakultur Erfurt“ und der AfD gebe, bleibt die Frage, inwieweit diese politischen Positionen und Netzwerke ineinandergreifen. Töpfer verlor bereits 2023 seinen Posten bei der Bundeswehr aufgrund des Verdachts, die militärische Ordnung zu gefährden.
Die engen Verbindungen der rechtsextremen Szene in Thüringen sind besorgniserregend, und die Ermittlungen gegen Kevin N. sind ein weiterer Ausdruck der Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft steht. Der Fall könnte weitreichende Konsequenzen für die politische Landschaft in Thüringen haben, da er nicht nur das Engagement der AfD offengelegt hat, sondern auch das generelle Gefährdungspotenzial durch extrem rechte Gruppierungen sichtbar macht.