Fährunglück vor Bali: Vier Tote und Dutzende Vermisste nach Kentern
Fähre kentert vor Bali: Vier Tote und Dutzende Vermisste nach Unglück auf der Route von Java nach Gilimanuk am 3. Juli 2025.

Fährunglück vor Bali: Vier Tote und Dutzende Vermisste nach Kentern
Am 3. Juli 2025 kam es vor der indonesischen Insel Bali zu einem tragischen Fährunglück, bei dem mehrere Menschenleben verloren gingen. Die Fähre KMP Tunu Pratama Jaya, auf dem Weg von Java zum Hafen von Gilimanuk auf Bali, kentert nur 20 Minuten nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Ketapang. Bis zum frühen Morgen (Ortszeit) wurden vier Tote geborgen und insgesamt zehn Überlebende konnten gerettet werden. Offiziellen Berichten zufolge waren 65 Personen an Bord, darunter 53 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder.
Die Fähre transportierte über 80 Fahrzeuge, darunter 20 große Lastwagen, Autos und Motorräder. Die Überfahrt, die normalerweise weniger als eine Stunde dauert, wurde durch schlechte Wetterbedingungen und Wellen von bis zu 2,5 Metern erschwert, was die Suchoperation für vermisste Personen zusätzliche Herausforderung stellte. Hinweise deuten darauf hin, dass es möglicherweise ein Leck im Maschinenraum gab, bevor das Schiff kenterte und sank. Ein hinterherfahrendes Schiff hatte zuvor gemeldet, dass die Fähre südwärts treibe und schließlich untergegangen sei.
Such- und Rettungsaktionen
Die indonesischen Behörden entsandten ein Suchteam zum letzten bekannten Standort des Schiffs, nachdem ein Notsignal gesendet worden war. Obwohl bislang zehn Überlebende im Meer vor Cekik auf Bali gerettet werden konnten, bleibt unklar, wie viele Menschen wirklich vermisst werden. Inoffizielle Schätzungen sprechen von Dutzenden. Das Unglück wirft erneut Fragen zu den Sicherheitsstandards im Fährverkehr Indonesiens auf, die oft als unzureichend kritisiert werden.
Zuvor kam es am Dienstag zu einem weiteren Fährunglück in der Region, als die Fähre KM Yunice unter ähnlichen Bedingungen kippte und anschließend sank. Mindestens sieben Menschen kamen dabei ums Leben, während elf weitere als vermisst gelten. In diesen Fällen ist bekannt, dass die überwiegende Mehrheit der Passagiere Indonesier war. Schiffsunglücke sind in Indonesien keine Seltenheit, viele Fähren sind alt und oft in schlechtem Zustand. Laut Berichten verkehrt der Fährdienst zwischen Ketapang und Gilimanuk 24 Stunden am Tag.
Kritik an den Sicherheitsstandards
Die ständigen Unglücke im Fährverkehr führen zu einem öffentlichen Ruf nach umfassenderen Sicherheitsmaßnahmen und einer stärkeren Durchsetzung der bestehenden Richtlinien. Tatsächlich sank 2018 eine Fähre im Tobasee, bei der über 160 Menschen starben. Die indonesische Geografie, mit mehr als 17.000 Inseln, hängt stark vom Fährverkehr ab, der für die Mobilität der Bevölkerung unverzichtbar ist. Die wiederholte Inaktivität in Bezug auf Sicherheitsstandards muss nun dringlicher als je zuvor angegangen werden, um solche Tragödien in Zukunft zu verhindern.