Kampf um die Zukunft: Saarland plant Revolution für die Autoindustrie!
Am 4. und 5. Juni 2025 findet in Stuttgart die Wirtschaftsministerkonferenz statt, um die Zukunft der Automobilindustrie zu sichern.

Kampf um die Zukunft: Saarland plant Revolution für die Autoindustrie!
Vom 4. bis 5. Juni 2025 findet in Stuttgart die Wirtschaftsministerkonferenz (WMK) statt. An diesem wichtigen Treffen wird der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke einen Beschlussantrag einbringen, um die Automobil- und Zulieferindustrie in Deutschland zukunftsfähig zu machen. Diese Branche stellt eine tragende Säule der Industrie in Deutschland und im Saarland dar.
Die Automobilwirtschaft sieht sich jedoch vor großen Herausforderungen, insbesondere durch die Transformation zur Elektromobilität und zunehmenden internationalen Konkurrenzdruck. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, verfolgt Minister Barke das Ziel einer industriepolitischen Offensive zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Automobilbranche. Ein zentraler Bestandteil seines Antrags umfasst die Umsetzung des Koalitionsvertrags, in dem konkrete Unterstützungsmaßnahmen wie Kaufanreize, die Förderung der Zulieferindustrie und der Aufbau einer Batteriezellfertigung verankert sind.
Zentrale Anliegen des Beschlussantrags
Ein wichtiger Punkt des Beschlussantrags ist die Wiedereinführung der Elektroauto-Prämie oder vergleichbare Kaufanreize. Diese sollen die Marktdurchdringung von Elektroautos fördern. Darüber hinaus wird die Unterstützung von Plug-In-Hybriden (PHEV) und Range-Extender-Fahrzeugen (EREV) als wichtige Brückentechnologien betrachtet. Auch eine flexible Gestaltung der EU-Regularien, insbesondere die Aussetzung von Strafzahlungen bei CO₂-Flottengrenzwerten, steht zur Diskussion.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur und der Stromnetzinfrastruktur, um die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern. Minister Barke betont die Dringlichkeit eines entschlossenen Handelns zur Sicherung des Automobilstandorts Deutschland.
Politische Rahmenbedingungen und E-Mobilität
Im politischen Kontext plant die zukünftige schwarz-rote Bundesregierung staatliche Unterstützung für die E-Mobilität, obwohl noch Unklarheiten über eine mögliche Kaufprämie für Elektroautos bestehen. Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD erwähnt die Förderung der E-Mobilität, jedoch ohne spezifische Kaufanreize zu benennen. Sebastian Roloff, Bundesabgeordneter der SPD, sprach sich für ein Maßnahmenbündel zur Unterstützung der Automobilindustrie aus.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert schnelle Entscheidungen, um eine Kaufzurückhaltung zu vermeiden, während VDA-Präsidentin Hildegard Müller die Bedeutung von Ladeinfrastruktur und Strompreisen für den Hochlauf der E-Mobilität hervorhebt. Gleichzeitig äußern der ADAC und der Verkehrsclub Deutschland Bedenken gegenüber direkten Kaufförderungen, die sie als ineffizient und sozial ungerecht betrachten.
Ladeinfrastruktur und E-Auto-Nachfrage
Ein weiteres bedeutendes Problem ist die bisherige Auslastung der Ladesäulen in Deutschland. Nur etwa 17% der öffentlich zugänglichen Ladepunkte sind zeitgleich belegt, und die durchschnittliche Auslastung vieler Hochleistungs-Schnellladesäulen liegt im zweiten Halbjahr 2024 zwischen 1-5%. Dennoch steigt die Nachfrage nach Elektroautos: Im ersten Quartal 2025 stiegen die Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr um fast 40%.
Aktuell gibt es in Deutschland rund 1,65 Millionen reine Elektro-Pkw, was bei einem Gesamtbestand von 49,4 Millionen Pkw einen signifikanten Anteil darstellt. Im Koalitionsvertrag der früheren Ampel-Regierung war das Ziel festgelegt worden, bis 2030 15 Millionen vollelektrische Pkw auf die Straßen zu bringen, doch dieses Ziel fehlt im neuen Koalitionsvertrag.
Die kommenden Tage in Stuttgart werden somit entscheidend sein, um den Kurs der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie in eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Zukunft zu lenken.