Brandgefahr oder Fehlalarme? Stuttgart-Schönberg im Feuerwehr-Stress!
Brandmeldungen in Stuttgart-Schönberg: Häufige Fehlalarme in Flüchtlingsunterkünften sorgen für hohe Kosten und Feuerwehr-Einsätze.

Brandgefahr oder Fehlalarme? Stuttgart-Schönberg im Feuerwehr-Stress!
In Stuttgart-Schönberg gab es in den letzten 13 Monaten insgesamt 26 Einsätze der Feuerwehr, die durch Brandmeldungen in einer Flüchtlingsunterkunft ausgelöst wurden. Laut den Informationen von Stuttgarter Nachrichten, werden seit Ende April 2025 vermehrt Alarme ausgelöst, wobei ein Großteil als Fehlalarme klassifiziert werden muss. Von sieben registrierten Brandmeldungen waren fünf tatsächlich Fehlalarme. In den verbleibenden zwei Fällen handelte es sich um Kleinbrände in einer Küche sowie Staubentwicklung während Bohrarbeiten.
Die Flüchtlingsunterkunft selbst hat Platz für bis zu 320 Bewohner, deren Zahl seit einiger Zeit angestiegen ist. Dies hat zu einer vermehrten Alarmhäufigkeit geführt. Bei jedem Alarm wird aufgrund der Größe des Gebäudes eine höhere Alarmstufe ausgelöst, was bedeutet, dass 13 Einsatzfahrzeuge und insgesamt 36 Feuerwehrkräfte in Alarmbereitschaft versetzt werden. Die Kosten für die Stadt belaufen sich pro Fehlalarm auf etwa 2200 Euro, die meist von der Stadtverwaltung getragen werden, wenn kein Schuldiger identifiziert werden kann.
Herausforderungen durch Fehlalarme
Fehlalarme sind nicht nur ein finanzielles Problem, sondern stellen auch einen enormen Stressfaktor für die Feuerwehr dar. Die Stadtverwaltung hat festgestellt, dass Brandmeldeanlagen in Flüchtlingsunterkünften häufig manipuliert oder unsachgemäß behandelt werden, was zur Häufung dieser Fehlalarme beiträgt. In Stuttgart werden solche Fälle polizeilich angezeigt, da die Vorfälle oft auf böswillige Absicht hindeuten.
Die Stadt plant, in der Schönberger Unterkunft Hitzemelder in den Gemeinschaftsküchen zu installieren, um die Anzahl der Fehlalarme während des Kochens zu reduzieren. Dies könnte eine der Maßnahmen sein, um die Sicherheit zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten für nicht gerechtfertigte Feuerwehreinsätze zu senken.
Kostenübernahme und rechtliche Aspekte
Feuerwehreinsätze, einschließlich Fehlalarme, können erhebliche Kosten verursachen. Laut den Informationen von Kostencheck.de können Gemeinden in Deutschland die Kosten für Einsätze an den Verursacher weitergeben, wenn der Alarm absichtlich ausgelöst wurde oder mindestens grob fahrlässig war. Grobe Fahrlässigkeit kann dabei auch durch unaufmerksames Verhalten, etwa das Vergessen von Essen auf dem Herd, definiert werden.
Die Kosten für Feuerwehreinsätze variieren je nach Einsatzart und Region. In kritischen Bereichen, wie Krankenhäusern, können die Kosten in die Höhe schnellen – in der Regel liegen sie zwischen 200 und 400 Euro für einen Löschzug. Erfahrungen aus Berlin zeigen, dass die Kosten pro Einsatzminute bei 4,70 Euro liegen können. Diese Regelungen sind jedoch bundeslandabhängig und sollten von Betroffenen spezifisch recherchiert werden.
Besonders interessant ist, dass in fast allen deutschen Bundesländern eine Rauchwarnmelderpflicht besteht. Diese trägt zur Erhöhung des Sicherheitsstandards in Immobilien bei, bringt allerdings auch die Herausforderung frequentierter Feuerwehreinsätze durch Fehlalarme mit sich, die durch alltägliche Aktivitäten wie das Kochen oder das Duschen ausgelöst werden können. Das Anwalt.de verdeutlicht, dass es keine Kostenpflicht für Nachbarn gibt, die die Feuerwehr aus berechtigter Besorgnis gerufen haben, selbst wenn es zu einem Fehlalarm kommt.
Die Thematik rund um die Fehlalarme und deren Kosten ist also nicht nur ein lokales Problem in Stuttgart-Schönberg, sondern betrifft viele Städte und Gemeinden in Deutschland. Die Verantwortung und Kostenverteilung bleiben ein zentraler Aspekt im Umgang mit den Herausforderungen, die durch solche Alarme entstehen.