Zukunft der Freibäder in Weinstadt: Gemeinderat trifft entscheidende Wahl
Der Weinstädter Gemeinderat beschloss am 23. Oktober 2025, die Freibäder Beutelsbach und Strümpfelbach zukünftig privat zu betreiben.

Zukunft der Freibäder in Weinstadt: Gemeinderat trifft entscheidende Wahl
Der Gemeinderat der Stadt Weinstadt hat kürzlich über die Zukunft der Freibäder in Beutelsbach und Strümpfelbach entschieden. Oberbürgermeister Michael Scharmann bezeichnete die gegenwärtige Lage als „Luxus“, da zwei tragfähige Lösungen in Aussicht stehen, die durch das ehrenamtliche Engagement der Freibadvereine ermöglicht werden. In einer Sitzung am Donnerstagabend, dem 23. Oktober 2025, wurde darüber abgestimmt, ob die Freibadvereine die Bäder in Eigenregie betreiben dürfen.
Ein entscheidender Faktor für die laufenden Betriebskosten der Freibäder ist das Engagement von Ehrenamtlichen, das erheblich zur Senkung dieser Kosten beiträgt. Trotz dieser Unterstützung stößt das Modell jedoch an Grenzen, die unter anderem in großen Investitionen, Haftungsfragen und fehlender Planungssicherheit liegen. Die Stadt Weinstadt zeigt sich offen gegenüber dem Bestreben der Bädlesvereine in Beutelsbach und Strümpfelbach. Die Bürger haben bis zum 15. September 2025 Zeit, ein Konzept für den dauerhaften Betrieb vorzulegen, wobei ein vertretungsberechtigter Vorstand erforderlich ist.
Finanzielle Rahmenbedingungen
Die Stadt hat für beide Freibäder insgesamt einen maximalen Zuschuss von 205.000 Euro pro Jahr vorgesehen. Davon entfallen 76.000 Euro auf das Freibad Strümpfelbach und 129.000 Euro auf das Freibad Beutelsbach. Eine entscheidende Beratung im Gemeinderat fand bereits am 1. Oktober 2025 statt, während die finale Entscheidung am 23. Oktober 2025 getroffen wurde, die nun eine positive Perspektive für die Bäder darstellt.
Die Situation ist jedoch nicht einzigartig für Weinstadt. Bundesweit sind zahlreiche Freibäder von Teilschließungen bedroht, bedingt durch mangelnde finanzielle Mittel bei vielen Kommunen. Freibäder gelten als freiwillige kommunale Leistung und sind in der Regel teuer im Betrieb. Der Mangel an geschultem Personal, insbesondere Schwimmmeistern und Fachangestellten, verstärkt die Problematik zusätzlich. Viele Kommunen suchen nach Lösungen, wobei Fördervereine versuchen, Finanzierungslücken zu schließen. So fordert die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen verstärkte finanzeille Unterstützung von Bund und Ländern für Kommunen.
Die Lage ist alarmierend: Schätzungen zufolge sind bundesweit etwa 1.000 Bäder von Teilschließungen bedroht. Auch andere Bäder in Deutschland kämpfen ums Überleben. Das Freibad Hohenstein beispielsweise ist seit drei Jahren geschlossen. In Weinstadt hingegen scheinen die Freibadvereine gut aufgestellt zu sein, um eine positive Entwicklung zu fördern, die sowohl den Betrieb als auch die soziale Infrastruktur der Gemeinde sichert.
Die Weinstädter Freibäder stehen somit in einem breiteren Kontext: Der Erhalt von Schwimmbädern erfordert nicht nur lokale Initiativen, sondern auch politische Verantwortung und finanzielle Unterstützung. ZVW berichtet, dass die Weinstädter Entscheidung für die Freibäder sowohl eine Chance für die Gemeinschaft als auch ein Schritt in Richtung finanzieller Klarheit darstellt. Zudem wurde auch von weinstadt.de die Wichtigkeit eines tragfähigen Konzepts in den Vordergrund gerückt.
Mit der jetzt getroffenen Entscheidung wird Weinstadt ein Beispiel für andere Gemeinden sein, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen, und zeigt, wie wichtig lokale Initiativen für die Erhaltung öffentlicher Einrichtungen sind. Damit bleibt zu hoffen, dass die Freibäder nicht nur erhalten, sondern auch als soziale Treffpunkte wiederbelebt werden.