Prozess in Düsseldorf: Mutmaßlicher Messerangreifer gesteht Terroranschlag
Angeklagter islamistischer Messerangreifer von Solingen gesteht vorm Düsseldorfer Gericht die Tat mit drei Toten.

Prozess in Düsseldorf: Mutmaßlicher Messerangreifer gesteht Terroranschlag
Am 29. Mai 2025 begann in Düsseldorf der Prozess gegen Issa al H., einen syrischen Staatsbürger, der beschuldigt wird, einen islamistischen Terroranschlag in Solingen verübt zu haben, bei dem im August 2024 drei Menschen getötet und acht weitere verletzt wurden. Der Angeklagte gestand die Tat in einer Erklärung seiner Verteidiger und äußerte: „Ich habe schwere Schuld auf mich geladen. Ich bin bereit, das Urteil entgegenzunehmen.“ZVW berichtet.
Die Bundesanwaltschaft wirft Issa al H. dreifachen Mord und zehnfachen versuchten Mord vor. Bei dem brutalens Messerangriff, der während eines Stadtfestes stattfand, verlor ein 56-jähriger Mann sowie ein 67-jähriger Mann und eine 56-jährige Frau ihr Leben. Zudem wurden acht weitere Personen verletzt, während zwei Personen den Angriff knapp überlebten. Der Prozess verspricht umfassende Einblicke in die Hintergründe des Angreifers, der kurz vor der Tat in einem Video dem Islamischen Staat (IS) die Treue schwor und die Attacke als „Vergeltung“ für westliche Militäraktionen in Syrien und den Palästinensergebieten betrachtete, wie die Tagesschau berichtet.
MTerre hinter den Taten
Issa al H. erzählte, dass er von IS-Operativen bei der Auswahl der Tatwaffe beeinflusst wurde. Ein psychiatrischer Sachverständiger berichtete, dass er sich als Opfer sah und nicht als radikalen Islamist. Der Angeklagte war durch Bilder von getöteten palästinensischen Kindern traumatisiert und entschied sich, die vermeintliche „Rache“ durch einen Anschlag in Deutschland zu vollziehen. Besonders beunruhigend war, dass al H. seine Opfer meist von hinten attackierte und während des Angriffs „Allahu akbar“ rief.
Der Prozess findet im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf statt und ist mit großen Erwartungen verknüpft. Es sind 22 Verhandlungstage angesetzt, und über 50 Zeugen sowie mehrere Gutachter werden erwartet. Sollte der Angeklagte verurteilt werden, droht ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Entscheidenden Einblick in die Motivation und das Umfeld des Angeklagten könnte die unabhängige Untersuchung bieten, die über die politischen Konsequenzen solcher Anschläge diskutiert.
Politische und soziale Implikationen
Der Fall hat eine lebhafte politische Diskussion über Abschiebungen und die innere Sicherheit in Deutschland angestoßen. Der Angeklagte war 2023 nicht für eine geplante Abschiebung nach Bulgarien auffindbar, was Fragen zur Effektivität der deutschen Sicherheitsbehörden aufwirft. Nach den letzten Vorfällen, insbesondere seit dem Anschlag der Hamas auf Israel im Oktober 2023, hat sich die Bedrohung durch islamistischen Terrorismus in Deutschland erhöht, wie Berichte des Verfassungsschutzes zeigen. Der salafistische Extremismus ist besonders dominant, mit über 10.500 Personen in dieser Strömung, und es wurde festgestellt, dass rund 40% der ausgereisten IS-Anhänger inzwischen wieder in Deutschland sind, was die Bedrohungslage weiter verschärft.