Mähroboter in der Nacht: Todesfalle für Igel im eigenen Garten!
Mähroboter gefährden Igel in Deutschland; Naturschützer fordern Nachtfahrverbote zur Rettung der Tiere.

Mähroboter in der Nacht: Todesfalle für Igel im eigenen Garten!
Frühling bedeutet für viele Gartenliebhaber die Zeit der Rasenpflege, oft mit Hilfe von Mährobotern. Diese praktischen Geräte bringen jedoch nicht nur Vorteile mit sich; sie stellen auch eine ernsthafte Gefahr für die heimischen Igel dar, insbesondere während der Nachtstunden. Der Baden-Württembergische Zeitung berichtet, dass der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sowie das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung ein Nachtfahrverbot für Mähroboter fordern, um den gefährdeten Igelbestand zu schützen.
Der Rückgang der Igelpopulation in Deutschland ist alarmierend. 2020 wurde der Igel auf die Vorwarnliste der Roten Liste für Deutschland gesetzt, und 2024 fand er Aufnahme auf der internationalen Roten Liste. Diese Entwicklung wird durch zahlreiche Faktoren verstärkt, darunter der Verlust von Lebensräumen durch intensive Landwirtschaft und den Straßenverkehr, die Igel in städtische Gebiete drängen. In diesen urbanen Räumen sind die Tiere häufig Nachts aktiv, was ihre Verletzung durch Mähroboter zur ernsten Bedrohung macht, da sie in der Regel nicht rechtzeitig reagieren können.
Verletzungen durch Mähroboter
Eine umfassende Analyse des Leibniz-IZW zeigt, dass zwischen Juni 2022 und Oktober 2023 insgesamt 370 Fälle von Schnittverletzungen bei Igeln dokumentiert wurden. Beunruhigende 47% dieser verletzten Tiere überlebten nicht, was auf die Dringlichkeit des Problems hinweist. Viele der verletzten Igel wurden erst Stunden oder Tage nach den Unfällen gefunden, oftmals mit ernsthaften, unbehandelten Wunden berichtet. Wissenschaftler weisen darauf hin, dass Mähroboter keine Tiere als Gefahren erkennen können; Tests von 19 Mähroboter-Modelle zeigten, dass 16 dieser Geräte Verletzungen bei Igeln verursachten.
Tierschützer empfehlen daher eindringlich ein Nachtfahrverbot für Mähroboter. Die Igel sehen schlecht, reagieren jedoch sehr stark auf Geräusche. Sie sind übermäßig schüchtern und neigen dazu, sich bei Bedrohung zusammenzurollen, anstatt zu flüchten. Dies macht sie besonders anfällig für Mähroboter berichtet.
Präventionsmaßnahmen und Empfehlungen
Einige Hersteller, wie Stihl, haben bereits Maßnahmen ergriffen, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren, etwa durch die Implementierung von Ultraschallsensoren. Diese Sensoren können Hindernisse erkennen und eine Nachtnutzung weitgehend vermeiden. Dennoch betonen Experten, dass die gegenwärtigen Modelle nicht ausreichen und es unbedingt notwendig ist, Mähroboter mit KI-Bilderkennung zu entwickeln, die potenziell igelfreundlich sein könnten, jedoch bislang kein Modell bestanden hat.
In Deutschland haben bereits einige Gemeinden, darunter Köln und Mainz, Nachtfahrverbote für Mähroboter eingeführt. Der BUND empfiehlt zudem, bestimmte Teile des Gartens nicht abzumähen, um Igeln und anderen Tieren Unterschlupf zu bieten. Auch eine sorgfältige Beobachtung der Einsatzzeiten vor und nach Sonnenauf- und -untergang wird geraten.
Das Thema Mähroboter und ihre Auswirkungen auf die Artenvielfalt soll 2026 vom Bundesumweltministerium behandelt werden. Naturschützer appellieren an die Bevölkerung, mehr Verantwortung im Umgang mit diesen Geräten zu übernehmen und Initiativen zu unterstützen, die auf die Sicherheit unserer heimischen Arten abzielen.