Schutz für Weidetiere: Kostenloses Seminar gegen Wolfsangriffe in Mainhardt!
Kostenloses Seminar am 30. Juni in Mainhardt: Schutz von Weidetieren vor Wölfen. Anmelden bis 16. Juni!

Schutz für Weidetiere: Kostenloses Seminar gegen Wolfsangriffe in Mainhardt!
In der Diskussion um den Herdenschutz gegen Wölfe findet am Montag, dem 30. Juni 2025, ein wichtiges Seminar im Schwäbisch-Fränkischen Wald statt. Dieses Seminar, das von der Naturparkorganisation Schwäbisch-Fränkischer Wald, der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe und der Firma Patura organisiert wird, richtet sich an Weidetierhalter und konzentriert sich auf den Schutz von Weidetieren vor möglichen Wolfsangriffen. Angesichts der Tatsache, dass der Wolf bislang lediglich als Durchreisender im Rems-Murr-Kreis registriert wurde, wird die Möglichkeit diskutiert, dass in Zukunft mehr Wölfe im Großraum Stuttgart auftauchen könnten. Der Besuch der Veranstaltung ist kostenlos, jedoch ist die Teilnehmerzahl auf 30 Personen begrenzt.
Der Seminarort wird der Demeter-Betrieb Riegenhof in Mainhardt sein. Die Veranstaltung beginnt um 9.30 Uhr und dauert bis ca. 16 Uhr. Die Verpflegung erfolgt in Eigenregie, Getränke sind vor Ort erhältlich. Anmeldungen müssen bis zum 16. Juni per E-Mail erfolgen.
Wölfe und ihre Herausforderungen für die Nutztierhaltung
Wie nabu.de berichtet, sind Wölfe in Deutschland wieder heimisch geworden und stellen eine Herausforderung für die Nutztierhaltung dar. Sie ernähren sich zu über 95 % von Wildtieren wie Rehen, Wildschweinen und Hirschen. Ungeschützte Weidetiere sind dabei deutlich leichter für Wölfe zu erbeuten als ihre natürlichen Beutetiere. Daher sind effektive Herdenschutzmaßnahmen entscheidend, um den Schutz von Nutztiere zu gewährleisten. NABU fordert eine flächendeckende Förderung dieser Maßnahmen, um Weidetiere besser abzusichern.
Eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen gegen Wölfe sind Elektrozäune. Diese Zäune müssen sorgfältig installiert werden, sodass sie bis zum Boden reichen, da Wölfe dazu neigen, zu graben, anstatt zu springen. Eine optimale Höhe für die erste stromführende Litze liegt bei 20 cm, während Zäune zwischen 90 cm und 120 cm hoch angebracht werden sollten, um Wölfe abzuhalten. Darüber hinaus können zusätzliche Maßnahmen wie elektrifizierte Litzen oberhalb des Zauns und Drahtnetze zur Verhinderung des Untergrabens sinnvoll sein.
Wichtige Aspekte des Herdenschutzes
Ein effektiver Herdenschutz erfordert individuelle Lösungen, die auf jede Weidefläche zugeschnitten sind. Es kommt auch auf den Einsatz von Herdenschutzhunden an, die die Herden vor Eindringlingen schützen können. Diese Hunde sind territorial und müssen von erfahrenen Halterinnen und Haltern sozialisiert werden. Zudem beginnt ihre Ausbildung früh, sodass sie bei den Weidetieren aufwachsen und lernen, Störungen abzuwehren.
Zusätzlich existieren Kompensationszahlungen für Landwirtinnen und Landwirte, die von Wolfsangriffen betroffen sind, allerdings müssen diese durch Rissgutachter geprüft werden. Mit dem Ziel, die Unterstützung für die landwirtschaftlichen Betriebe weiter zu verbessern, wurde im Jahr 2021 das Bundeszentrum Weidetiere und Wolf (BZWW) eingerichtet, das derzeit im Aufbau ist. Einheitliche Regelungen zur Förderung des Herdenschutzes sowie zum Schadensausgleich gibt es bisher jedoch nicht.
Die bevorstehende Veranstaltung in Mainhardt könnte somit ein entscheidender Schritt dahin sein, wie Weidetierhalter besser informiert und ausgestattet werden, um mit den Herausforderungen durch die Rückkehr des Wolfes in Deutschland umzugehen. Eine rechtzeitige Anmeldung wird allen Interessierten empfohlen.