Rudersberg steht auf: Ahorn-Apotheke nach Hochwasserschäden modernisiert!
Rudersberg erholt sich nach Hochwasserschäden: Die Ahorn-Apotheke eröffnet modernisiert, während die Gemeinde mit Folgen kämpft.

Rudersberg steht auf: Ahorn-Apotheke nach Hochwasserschäden modernisiert!
Die Ahorn-Apotheke in Rudersberg hat nach den verheerenden Hochwasserschäden im Juni 2024 ihren Normalbetrieb wieder aufgenommen. Das Geschäft in der Backnanger Straße war für eine kurze Zeit geschlossen, da die Räumlichkeiten nach dem Unglück umfassend saniert werden mussten. Durch den unermüdlichen Einsatz der Belegschaft konnte die Apotheke, die während der Wiederaufbauphase eher wie eine Baustelle wirkte, nun runderneuert präsentiert werden und erscheint größer und moderner, wie zvw.de berichtet.
Die Flutkatastrophe hinterließ in der Region Rudersberger Tal, nordöstlich von Stuttgart, massive Schäden. Die Gemeinde hat Schäden in Höhe von etwa 120 Millionen Euro erlitten, betroffen waren sowohl öffentliche Gebäude als auch private Haushalte. Besonders tragisch ist die Tatsache, dass im benachbarten Miedelsbach zwei Rentner in ihrem überfluteten Keller ertranken. Ein Jahr nach dem Hochwasser lebt die Erinnerung an diese Tragödien weiter, wie der 83-jährige Werner Diggelmann erzählt. Er wurde während der Flut von seiner Frau aus dem Keller gerettet und hat mittlerweile seinen Keller zubetoniert.
Fortschritte beim Wiederaufbau
Die lokalen Geschäfte zeigen unterschiedliche Reaktionen auf die Katastrophe. Während der Metzger Werner Hinderer sich schnell erholt hat, mussten weniger glückliche Betriebe wie ein Schreibwarenladen und ein Friseur schließen. Die Volksbank und die Kreissparkasse arbeiten derzeit provisorisch in Containern, während die Sparkasse plant, im Juli in ein sanierter Gebäude zurückzukehren. Die Gemeinde hat bereits 1,2 Millionen Euro für die Beseitigung von Müll und Trümmern nach der Flut aufgewendet.
In Rudersberg haben rund 90 Prozent der Einwohner eine Elementarschadenversicherung, aber nicht alle verfügen über eine Hausratversicherung. Hochwasserschutzmaßnahmen, einschließlich eines neu errichteten Damms, konnten die Schäden nicht vollständig verhindern. Dennoch wird der Drang nach einem besseren Schutz verstärkt, da viele Bewohner vor zukünftigen Hochwasserereignissen Angst haben.
Globale Perspektiven auf Hochwasser
Hochwasser zählt weltweit zu den häufigsten Naturkatastrophen. Laut Statista verursachten sie seit 2000 nahezu 37 Prozent aller Naturkatastrophen. Die klimatischen Veränderungen führen zu häufigeren und intensiveren Niederschlägen. In Deutschland sind schätzungsweise 7,6 Prozent aller Adressen einem statistischen Hochwasserrisiko ausgesetzt, mit rund 400.000 Einwohnern, die in den kommenden Jahren besonders bedroht sein werden, vor allem entlang der Flüsse Rhein und seinen Nebenflüssen.
Die Tragödie von Rudersberg verdeutlicht nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen eines Hochwassers, sondern auch die langfristigen Herausforderungen, die daran geknüpft sind. Der Wiederaufbau ist oft langsamer als erwartet, was nicht zuletzt bürokratischen Hürden geschuldet ist. Diese Erfahrungen fordern eine ernsthafte Diskussion über den zukünftigen Schutz vor Hochwasser und die Notwendigkeit, natürliche Rückhaltemöglichkeiten zu stärken.