Zukunft Merans in Gefahr: Grüne kritisieren rechte Koalition!
Grüne in Meran kritisieren neue Koalition unter Bürgermeisterin Zeller und fordern Transparenz und Bürgerbeteiligung nach geringfügiger Wahlbeteiligung.

Zukunft Merans in Gefahr: Grüne kritisieren rechte Koalition!
Am 9. Juni 2025 hat die politische Landschaft in Meran einen markanten Wandel durch die Koalitionsentscheidung von Bürgermeisterin Katharina Zeller erfahren. Die Entscheidung, eine Allianz mit der rechten Bürgerliste Alleanza per Merano unter der Führung von Nerio Zaccaria einzugehen, wirft erhebliche Bedenken auf, wie die Grünen in ihrer ersten Stellungnahme herausstellten. Zaccaria wird in dieser neuen Konstellation zum Vizebürgermeister ernannt, was der Bürgerliste signifikanten Einfluss in der Stadtregierung verleiht.
Die Grüne Bürgerliste Meran, die trotz ihrer Bereitschaft zur Mitarbeit nicht in den Stadtrat gewählt wurde, sieht sich nun in der Rolle einer oppositionellen Kraft. In ihrer Ankündigung versicherten sie, eine konstruktive Oppositionspolitik zu betreiben und die neue Stadtregierung kritisch zu begleiten. Sie haben bereits angekündigt, sich vor allem auf die Themen leistbarer Wohnraum, Übertourismus und Verkehrsaufkommen zu konzentrieren.
Wahlbeteiligung und politische Dynamik
Die aktuellen Entwicklungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Stadt mit einer niedrigen Wahlbeteiligung zu kämpfen hat. Im ersten Wahlgang in Meran, bei dem 31.596 Stimmberechtigte zur Wahl standen, lag die Wahlbeteiligung bei nur 49,3%, dem historisch niedrigsten Wert. Von den 15.588 abgegebenen Stimmen erhielt Katharina Zeller 5.005 Stimmen, was einem Anteil von 33% entspricht. Ihr Herausforderer Dario Dal Medico verzeichnete 4.809 Stimmen, was 31,7% entspricht. Der Wahlkampf war von rauem Ton geprägt, was möglicherweise auch Einfluss auf die Wahlbeteiligung hatte, wie suedtirolnews.it berichtet.
In diesem politischen Klima müssen die Grünen, die bisher keine Wahlempfehlungen abgegeben haben und sich drei Tage vor der Wahl zur Entscheidungsfindung getroffen haben, eine durchdachte Strategie entwickeln. Gruppensprecherin Julia Dalsant betonte die Bedeutung dieser Entscheidung, da sie Einfluss auf die Konstellation des neuen Gemeinderats haben könnte.
Transparenz und Bürgerbeteiligung
Die Grüne Bürgerliste äußerte zudem Bedenken über die geplanten Verkäufe von Gemeindeeigentum, einschließlich Wohnungen. Sie befürchten, dass die Verbindung der neuen Regierung zu rechten Lobbys und Einzelpersonen aus dem rechts-konservativen Lager, wie zum Beispiel Christoph Mitterhofer, der einen Stadtratsposten erhalten könnte, die politische Entscheidungsfindung beeinflussen könnte. Die Grünen kritisieren, dass Macht über Inhalte gestellt werde, und fordern eine Rückkehr zu mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung, um das Vertrauen der Bürger in die Politik zurückzugewinnen, insbesondere da weniger als die Hälfte der Bürger an den Wahlen teilgenommen hat, wie tageszeitung.it zusammenfasst.
Die Entscheidung von Bürgermeisterin Zeller, trotz ihrer Wahlkampfankündigungen eine Mitte-Rechts-Koalition zu bilden, wird von den Grünen ebenfalls scharf kritisiert. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die politische Landschaft unter dieser neuen Regierung entwickeln wird und ob die Grünen ihren Anspruch, eine sachliche und lösungsorientierte Oppositionspolitik zu betreiben, tatsächlich umsetzen können.