Stromausfall in Cannes: 160.000 Haushalte betroffen am Festival-Wochenende!
Stromausfälle in Cannes und auf der Iberischen Halbinsel betrafen Millionen. Ursachen und Folgen werden analysiert.

Stromausfall in Cannes: 160.000 Haushalte betroffen am Festival-Wochenende!
Am 24. Mai 2025, dem Abschlusswochenende des renommierten Filmfestivals in Cannes, kam es in der französischen Stadt zu einem bedeutenden Stromausfall. Laut den Berichten von Stuttgarter Nachrichten waren etwa 160.000 Haushalte in Cannes und den umliegenden Gemeinden betroffen. Während der Betrieb im Festivalpalast weitgehend normal weiterlief, wurden die Filmvorführungen im „Cineum“, einem Multiplex-Kino außerhalb des Stadtzentrums, unterbrochen. Die Pressestelle des Festivals bestätigte den Stromausfall, dessen Ursache zum aktuellen Zeitpunkt unbekannt ist. Wiederherstellungsarbeiten haben bereits begonnen, jedoch konnte die Preisverleihung am Samstagabend wie geplant stattfinden.
Hierbei stellt sich die Frage, ob dieser Stromausfall mit anderen recent Ereignissen im europäischen Stromnetz in Verbindung stehen könnte. Ein ebenfalls schwerwiegender Vorfall fand bereits am 28. April 2025 auf der Iberischen Halbinsel statt. An diesem Tag kam es um 12:33 Uhr zu einem großflächigen Stromausfall, der sowohl Spanien als auch Portugal für mehrere Stunden betraf, wie Wikipedia berichtet. Infolgedessen fiel die öffentliche elektrische Energieversorgung komplett aus.
Ursachen und Auswirkungen des Iberischen Stromausfalls
Der Ursprung dieses Stromausfalls lag vermutlich in einem Umspannwerk bei Granada und führte zum Ausfall weiterer Umspannwerke in Badajoz und Sevilla. Zwischen 12:03 und 12:21 Uhr traten Netzfrequenzschwingungen auf, die durch die Netzbetreiber in Spanien und Frankreich, REE und RTE, bedämpft wurden. Um 12:32:57 Uhr fielen 2,2 GW Leistung durch Schutzabschaltungen aus, was eine Abnahme der Netzfrequenz zur Folge hatte.
In der Folge kam es in Portugal zu erheblichen Störungen: Der öffentliche Verkehr, inklusive der Lissaboner U-Bahn, stellte weitgehend den Betrieb ein, Ampelanlagen fielen aus und der Flughafen Lissabon musste gegen 13:00 Uhr geschlossen werden. Auch der spanische Bahnbetreiber Renfe schaltete sein nationales Eisenbahnnetz ab. Es wurden zusätzliche Polizeikräfte eingesetzt, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Transportsysteme, wie die Kernreaktoren, mussten schnell abgeschaltet werden und auf Notstromaggregate umschalten.
Die portugiesische Regierung trat zu einer Krisensitzung zusammen, da eine vollständige Normalisierung der Stromversorgung bis zu einer Woche in Anspruch nehmen könnte. Während die autonomen Regionen Madeira und Azoren vom Stromausfall unberührt blieben, waren die Auswirkungen auf die Lebensmittelindustrie beträchtlich, mit geschätzten Verlusten von 190 Millionen Euro.
Schlussfolgerungen und weitere Entwicklungen
Durch die Analyse dieser Vorfälle wird deutlich, dass die Stabilität des europäischen Stromnetzes vor Herausforderungen steht. Experten zweifeln an der Robustheit des Systems, insbesondere angesichts des hohen Anteils erneuerbarer Energien, der potenziell als Risiko identifiziert wurde. Um die Ursachen für den Blackout auf der Iberischen Halbinsel besser zu verstehen, kündigte ENTSO-E am 1. Mai 2025 die Bildung eines Expertengremiums an.
Die Wiederherstellung der Stromversorgung nach dem Vorfall in Spanien begann am Nachmittag und bis zu 51 % der Spanier konnten noch vor Mitternacht wieder mit Strom versorgt werden. Doch die Umstände dieser Störungen, sowohl in Cannes als auch auf der Iberischen Halbinsel, werfen Fragen zur Sicherheit und Lebensfähigkeit der bestehenden Energieinfrastruktur auf. Der Vorfall in Cannes könnte eine Warnung bezüglich der Verwundbarkeit des Stromnetzes darstellen und wird sicherlich Gegenstand eingehender Untersuchungen sein.