90-Jährige stirbt nach tragischem Rollstuhl-Sturz in Deißlingen
Eine 90-jährige Frau starb nach einem Rollstuhl-sturz in Deißlingen. Der Vorfall zeigt die Gefahren von Stürzen in Pflegeeinrichtungen.

90-Jährige stirbt nach tragischem Rollstuhl-Sturz in Deißlingen
Eine tragische Situation hat sich in Deißlingen, im Kreis Rottweil, ereignet, als eine 90-jährige Frau nach einem Sturz mit ihrem elektrischen Rollstuhl verstorben ist. Laut Stuttgarter Nachrichten kam es zu dem Vorfall, als die Seniorin eine steile Straße hinunterfuhr und dabei in einer Kurve gegen den Bordstein geriet. Dadurch verlor sie die Kontrolle über ihren Rollstuhl und stürzte. Augenzeugen berichten von einem besorgniserregenden Unfall, der die Anwohner schockierte.
Die Frau wurde nach dem Sturz mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wo sie einen Tag nach dem Vorfall verstarb. Solche Unfälle sind nicht ungewöhnlich und verdeutlichen die Gefahren, denen ältere Menschen, insbesondere in Pflegeeinrichtungen, ausgesetzt sind. Laut Medde können Stürze in Pflegeheimen oft zu Krankenhauseinweisungen führen; bis zu 25% der Stürze haben solche schweren Folgen. Im Durchschnitt stürzt ein Patient 1,5 Mal pro Jahr, was die Bedeutung von präventiven Maßnahmen unterstreicht.
Ursachen und Präventionsmaßnahmen
Die Ursachen für Stürze aus Rollstühlen sind vielfältig. Zu den häufigsten gehören körperliche Schwäche oder Ungleichgewicht, Verwirrung, die medikamentenbedingt oder durch Erkrankungen hervorgerufen werden kann, sowie unsachgemäße Umweltverträglichkeit. Der Rückgang der körperlichen Stärke und geistigen Fähigkeiten bleibt oft unbemerkt, was das Risiko von Stürzen erhöht.
Nach einem Sturz ist es wichtig, eine umfassende Bewertung durchzuführen, um Kognition, körperliche Schwäche und Umweltverträglichkeit zu beurteilen. Hierbei spielen Physiotherapeuten und Ergotherapeuten eine entscheidende Rolle. Zur Verbesserung der Sicherheit und Reduzierung des Sturzrisikos sollten spezielle Maßnahmen getroffen werden. Dazu gehören beispielsweise:
- Erhöhung des Unterstützungsbedarfs beim Aufstehen aus dem Rollstuhl
- Dokumentation des Unterstützungsbedarfs jedes Patienten
- Therapieprogramme zur Verbesserung von Kraft und Gleichgewicht
- Rollstuhlalarme zur Warnung des Personals
- Drop-Sitz zur Verhinderung des Vorwärtsgleitens
- Erinnerungen an Sicherheitsvorkehrungen für Patienten und Personal
- Neuordnung des Zimmers zur Vermeidung von Stürzen
- Bereitstellung eines Greifers für Patienten
- Anpassungen an Transferflächen (z.B. Höhe von Betten, Haltegriffe)
Allerdings gelten Sicherheitsgurte am Rollstuhl als restriktive Maßnahme und werden in vielen Pflegeheimen vermieden. Die Herausforderung bleibt, ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Bewegungsfreiheit zu finden.
Die Ereignisse in Deißlingen sind ein weiterer tragischer Hinweis darauf, wie wichtig präventive Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen in Pflegeeinrichtungen sind. Es liegt an den Verantwortlichen, solche Vorfälle durch geeignete Maßnahmen zu verhindern, um das Wohlergehen älterer Menschen zu gewährleisten.