Demo im Schwabtunnel: Radfahrer kämpfen für Sicherheit und Gerechtigkeit!

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Am 4. Juli 2025 demonstrierten in Stuttgart-Süd Umweltaktivisten für mehr Sicherheit im Schwabtunnel, einem Konfliktpunkt für Verkehrsteilnehmer.

Am 4. Juli 2025 demonstrierten in Stuttgart-Süd Umweltaktivisten für mehr Sicherheit im Schwabtunnel, einem Konfliktpunkt für Verkehrsteilnehmer.
Am 4. Juli 2025 demonstrierten in Stuttgart-Süd Umweltaktivisten für mehr Sicherheit im Schwabtunnel, einem Konfliktpunkt für Verkehrsteilnehmer.

Demo im Schwabtunnel: Radfahrer kämpfen für Sicherheit und Gerechtigkeit!

Der Schwabtunnel in Stuttgart, dessen Bau auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurückgeht, wird zunehmend zum Brennpunkt moderner Mobilitätskonflikte. Täglich nutzen zwischen 15.000 und 20.000 Kraftfahrzeuge den 125 Meter langen Tunnel, der unter Denkmalschutz steht. Nutzer berichten von einer unangenehmen Umgebung: Eng, dunkel und laut, wird der Tunnel von Radfahrern und Fußgängern als gefährlich und unsicher wahrgenommen. Diese Problematik hat zu starkem öffentlichen Unmut geführt, der sich am 4. Juli 2025 in einer Demonstration für mehr Sicherheit im Schwabtunnel entlud. Umweltinitiativen und Verkehrswende-Aktivisten organisierten die Protestaktion, bei der Teilnehmer eine Verkehrsregelung forderten, die den Tunnel ausschließlich für Busse, Fahrräder und Fußgänger zulässt. Unter den Unterstützern der Initiative befinden sich Organisationen wie der ADFC, VCD, Greenpeace und der BUND.

Ein zentrales Thema bei dieser Demonstration waren die gefährlichen Überholmanöver, die immer häufiger von Radfahrern berichtet werden. In der Folge nehmen viele Eltern Umwege von bis zu zwei Kilometern in Kauf, um den Schwabtunnel zu meiden. Ein Blick auf die Unfallstatistik des Jahres 2024 offenbart die Dringlichkeit dieser Forderungen: 436 Fahrradunfälle und 248 Pedelec-Unfälle wurden verzeichnet, was einen Anstieg von 23 % im Vergleich zu den Vorjahren bedeutet.

Sicherheitsmaßnahmen und Verkehrsregelungen

Der Bezirksbeirat West zeigt sich offen für die Idee einer Umweltspur im Schwabtunnel, während die Bewohner des Bezirks Süd eher skeptisch sind. In diesem Kontext werden kurzfristige Maßnahmen diskutiert, die die Sicherheit im Tunnel erhöhen könnten. Vorschläge umfassen die Einführung einer Tempo-30-Zone, die Anbringung von Piktogrammen, Pollern, Schutzstreifen und eine verstärkte Polizeipräsenz. Diese Diskussionen werden von einer emotionalen Debatte über die Verkehrspolitik begleitet. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen Autofahrern und Radfahrern, die die angespannte Atmosphäre im Tunnel weiter anheizen.

Die Stadt Stuttgart hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2030 einen Radverkehrsanteil von 25 % zu erreichen, derzeit liegt dieser jedoch erst bei 14 %. Die Forderungen nach Verbesserungen für Radfahrer im Schwabtunnel stehen nicht nur im Kontext der Sicherheit, sondern auch in der grundsätzlichen Frage, wie Straßen von unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern genutzt werden sollten. Einige Kritiker behaupten, dass Radfahrer Straßen kostenlos nutzen und daher keine Forderungen stellen sollten. Dies wirft die Grundsatzfrage auf, ob Straßen aufgrund der höheren Zahl an Autofahrern mehr diesen gehören. Ein Faktencheck zu diesen kontroversen Behauptungen wurde ebenfalls in einem Artikel behandelt, der sich mit der Verkehrssituation im Schwabtunnel auseinandersetzt.

Die Stadt Stuttgart steht damit vor einer enormen Herausforderung: Die Schaffung sicherer Verkehrsbedingungen für alle Nutzer ist fundamental, um die Vision einer fahrradfreundlichen Stadt zu verwirklichen. Es bleibt abzuwarten, wie schnell und effektiv auf die Forderungen reagiert wird, um die Zusammenarbeit zwischen den Verkehrsteilnehmern im Schwabtunnel und darüber hinaus zu verbessern.