Einzigartige Hüte aus Schechingen: Die letzte Modistin im Ostalbkreis!
Entdecken Sie die faszinierende Welt der Modistinnen im Ostalbkreis, wo individuelle Hüte seit 1953 mit Leidenschaft gefertigt werden.

Einzigartige Hüte aus Schechingen: Die letzte Modistin im Ostalbkreis!
Der Beruf der Modistin ist nicht nur selten, sondern auch faszinierend und anspruchsvoll. Juliane Fischer ist eine der wenigen gelernten Modistinnen in Deutschland, die in diesem handwerklichen Bereich tätig ist. Ihr Hutsalon in Schechingen, im Ostalbkreis, wurde 1953 von ihrer Großmutter gegründet und wird seit 2019 von Juliane geleitet. Die Herstellung von Hüten erfordert sowohl kreative Fähigkeiten als auch ein Gespür für Trends, da Modistinnen oft ohne Schablonen arbeiten und individuell gestaltete Stücke kreieren, die für besondere Anlässe geeignet sind.
„Wir gestalten Hüte, die dem Kunden gefallen und gleichzeitig einen aktuellen Trend aufgreifen“, erklärt Fischer. Laut SWR kann die Anfertigung eines Hutes mehrere Tage in Anspruch nehmen, insbesondere wenn aufwändige Verzierungen hinzugefügt werden.
Die Kunst des Hutmachens
Der Beruf des Modisten umfasst die Gestaltung eines breiten Spektrums an Hüten. Dazu gehören traditionelle Herrenhüte, Zylinder sowie fantasievolle Damenhutkreationen, oft verziert mit handgefertigten Blüten für Blumenhaarkränze. Ein Modist hat nicht nur die Aufgabe, neue Hüte zu erstellen, sondern auch die Reparatur, Pflege und Aufarbeitung bestehender Kopfbedeckungen zu übernehmen. Diese Facetten des Berufs sind auch im Theater unverzichtbar, wo Modistinnen spezielle Kopfbedeckungen für Produktionen entwerfen, wie die Ulmer Modistin Christina Schlumberger, die ihre Hüte mit ihrem Beruf als Kostümbilderin kombiniert. Sie sieht ihre Stücke als individuelle Unikate, die zur Persönlichkeit des Trägers passen sollten.
Modistinnen verwenden dabei unterschiedlichste Materialien. Das Spektrum reicht von traditionellen Stoffen wie Filz, Stroh und Tuch bis hin zu untypischen Materialien, die während des kreativen Prozesses entwickelt werden. Dekorationen sind vielfältig und können Blüten, Federn, Tüll und Schleier umfassen, was die Individualität der Hüte unterstreicht.
Die Entwicklung des Berufs
Leider wird der Beruf immer seltener in Ausbildungsbetrieben angeboten und Prüfungen für den Lehrberuf sind nur in Berlin und Stuttgart möglich. Dies spiegelt einen generellen Trend wider, dass individuell angefertigte Hüte im Privatleben selten getragen werden. Der Begegnungsraum für diesen Beruf hat sich verlagert, da die Nachfrage vor allem im Eventbereich, zum Beispiel für Hochzeiten oder spezielle Veranstaltungen, steigt. Berufe am Theater beschreibt, dass Modist:innen eine entscheidende Rolle im Theater spielen, wo ihre Kopfbedeckungen unverzichtbar sind, um Charaktere und Stimmungen zu unterstreichen.
Modistinnen gestalten nicht nur modische Accessoires, sondern tragen auch zu einem ganz besonderen Teil der traditionellen Handwerkskunst bei, die mehr und mehr in den Hintergrund rückt. Trotz der Herausforderungen bleibt die Passion für das Hutmachen lebendig, beginnend bei den frühen Jahren als Fischer ihren ersten Hut für fünf Mark verkaufte, und zeigt, wie wichtig dieses Handwerk für die Kultur und Mode ist.