Hülsenfrüchte im Fokus: Biobauern diskutieren Anbau der Zukunft!

Fachtag in Ballendorf über Hülsenfrüchte: Diskussionen zu Anbau, Klimawandel und neue Züchtungen für Landwirtschaft in Heidenheim.
Fachtag in Ballendorf über Hülsenfrüchte: Diskussionen zu Anbau, Klimawandel und neue Züchtungen für Landwirtschaft in Heidenheim. (Symbolbild/MS)

Hülsenfrüchte im Fokus: Biobauern diskutieren Anbau der Zukunft!

Ballendorf, Deutschland - Am Mittwoch fand in Ballendorf im Alb-Donau-Kreis der Fachtag „Alb-Eiweiß-Pflanzentag“ statt. Über 200 Landwirte, trotz widriger Wetterbedingungen, nahmen an der Veranstaltung teil, die sich dem Anbau von Hülsenfrüchten wie Sojabohnen und Kichererbsen widmete. Organisiert wurde der Tag von Antonia Kotschi von der Biomusterregion Heidenheim sowie den Landkreisen Heidenheim und Alb-Donau und dem Netzwerk „LeguNet“. Ziel des Fachtags war es, umfassende Informationen zu den notwendigen Änderungen in der Landwirtschaft im Zuge des Klimawandels bereitzustellen.

Projekte und Diskussionen über Bodenbearbeitung, Wassermanagement und Fruchtfolge stießen auf reges Interesse. Experten hoben hervor, dass neue Züchtungen und klimatische Veränderungen die Anbauchancen für Hülsenfrüchte erheblich erweitern. Besonders positiv hervorgehoben wurden Sorten von Soja- und Kichererbsen, die schneller reifen und besser mit feuchtem Wetter umgehen können.

Der aktuelle Stand des Hülsenfrüchteanbaus

Ein Versuchsfeld, das etwa 1 Hektar umfasst und 16 Anbaustreifen mit unterschiedlichen Techniken beprobt, wurde ebenfalls besucht. Während Ackerbohnen aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Hitze und Trockenheit als „Klimaverlierer“ gelten, zeigen Landwirte ein wachsendes Interesse an neuen Anbaumöglichkeiten, obwohl einige von ihnen skeptisch bleiben. Aktuell erfreuen sich Linsen und Erbsen größerer Beliebtheit als Soja und Kichererbsen.

Ein bemerkenswerter Trend ist das Wachstum des Markts für schwarze Kichererbsen, auch wenn die Verbraucherakzeptanz bislang gering ist. Im Rahmen der Diskussionen wurde auch der Umstand angesprochen, dass in Deutschland die Importabhängigkeit von Soja für die Tierfütterung trotz steigender Anbaufläche verringert werden muss.

Soja als wesentlicher Bestandteil der Ernährung

Die Bedeutung von Soja als Hauptfuttermittel in der Nutztierhaltung ist unbestritten. Deutschland hat im Jahr 2022 etwa 3,4 Millionen Tonnen Soja importiert. Der weltweite Sojaanbau hat sich von 180 Millionen Tonnen im Jahr 2002 auf 339 Millionen Tonnen im Jahr 2022 erhöht, wobei über zwei Drittel der Sojaerzeugung aus Brasilien und den USA stammen. In den letzten Jahren hat die Bundesregierung den Sojaanbau in Deutschland gefördert, wodurch sich die Anbaufläche von 1.000 Hektar im Jahr 2008 auf 45.000 Hektar im Jahr 2023 ausgeweitet hat.

Während die Sojabohne mit einem Eiweißgehalt von 40% eine bedeutende Proteinquelle für Vegetarier und Veganer darstellt, wird der Großteil der Ernte jedoch zur Herstellung von Sojaöl und Sojaschrot verwendet. Wichtige Facts dazu sind:

Jahr Importierte Sojamenge (Tonnen) Erzeugte Sojamenge in Deutschland (Tonnen)
2022 3,4 Millionen 122.000
2008 N/A 1.000
2023 N/A 45.000

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hülsenfrüchte wie Soja nicht nur für die Ernährung von Tieren, sondern auch zunehmend für menschliche Konsumgüter wichtig sind. Verbraucher können durch bewusste Entscheidungen, wie etwa die Wahl von gentechnikfreien Produkten, dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Die Veranstaltungen wie der „Alb-Eiweiß-Pflanzentag“ sind essenziell, um Landwirte über die Vorteile und Herausforderungen des Hülsenfruchtanbaus aufzuklären und die nachhaltige Landwirtschaft voranzubringen.

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OrtBallendorf, Deutschland
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