VW-Dieselskandal: Urteil gegen Winterkorn heute – ein Schicksalstag!
Am 26. Mai 2025 wird im Verfahren gegen Martin Winterkorn, ex-CEO von Volkswagen, das Urteil im Dieselskandal erwartet.

VW-Dieselskandal: Urteil gegen Winterkorn heute – ein Schicksalstag!
Am 26. Mai 2025 steht der Prozess gegen Martin Winterkorn, den ehemaligen Vorstandschef von Volkswagen, vor einem entscheidenden Punkt. Der Betrugsprozess, der sich über 174 Verhandlungstage und die Aussagen von rund 150 Zeugen erstreckte, geht nun in die finale Phase. Es wird erwartet, dass heute die Urteile gegen Winterkorn und drei weitere ehemalige VW-Manager verkündet werden. Das Verfahren dreht sich um die massiven Manipulationen im Rahmen des VW-Dieselskandals, das seit der Enthüllung im September 2015 die Automobilindustrie erschüttert hat. Ein Skandal, der weltweit Fragen zu Emissionskontrollen und den ethischen Standards in der Branche aufgeworfen hat.
Winterkorn trat am 22. September 2015 vor die Medien und entschuldigte sich für die Manipulationen, ein Tag später trat er von seiner Position zurück. Die Spannung rund um den Prozess ist groß, und die Angeklagten berichten von einer kräftezehrenden Situation. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat für drei der Angeklagten, die in die Entwicklung der illegalen Software verwickelt waren, Haftstrafen zwischen drei und vier Jahren beantragt. Winterkorn selbst ist aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend, was bei zahlreichen Beobachtern auf Kritik stößt. Seinen Anwälten zufolge hat er jedoch niemanden betrogen oder geschädigt.
Der Hintergrund des Dieselskandals
Der Dieselskandal, auch bekannt als „Dieselgate“, begann in den 2000er Jahren, als Volkswagen versuchte, seine Marktanteile bei Dieselautos in den USA zu erhöhen. Ingenieure entwickelten sogenannte „Defeat Devices“, die es ermöglichten, Emissionskontrollen nur während von Tests aktiv zu haben. Dies führte dazu, dass mehr als 9 Millionen Fahrzeuge weltweit betroffen waren, darunter Modelle von Audi, Porsche, Seat und Skoda.
Die US-Umweltschutzbehörde EPA meldete im September 2015, dass VW illegal Software verwendet hatte, um Emissionstests zu manipulieren. Diese Enthüllung setzte eine Welle rechtlicher und finanzieller Probleme in Gang. Volkswagen zahlte bereits über 30 Milliarden Euro an Strafen und Entschädigungen. Winterkorn wurde 2019 angeklagt und musste aufgrund gesundheitlicher Bedenken auf seine Anhörung warten. Neben Winterkorn wurden auch andere Führungspersonen, wie der frühere Audi-Chef Rupert Stadler, wegen Betrugs und Marktmanipulation verurteilt.
Politische und wirtschaftliche Auswirkungen
Der Skandal hat auch zu einem Umdenken in der Automobilpolitik geführt, hin zu einem stärkeren Fokus auf Elektromobilität. Der Streit um die Verantwortung und die Schadensersatzforderungen belasten Volkswagen weiterhin, und die juristischen Auseinandersetzungen könnten dem Unternehmen insgesamt bis zu 33 Milliarden Euro kosten. In dieser Hinsicht bleibt vieles ungewiss, denn es sind noch mehrere Verfahren anhängig.
Die heutige Urteilsverkündung könnte weitreichende Konsequenzen für Winterkorn und die verantwortlichen Manager haben. Drohen ihnen im Falle einer Verurteilung bis zu 10 Jahre Haft, könnte dies nicht nur das Ende ihrer Karriere bedeuten, sondern auch einen weiteren Tiefpunkt für das Vertrauen in die Automobilindustrie darstellen. Der Druck auf VW, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und eine transparente Zukunft zu gestalten, ist größer denn je.