Amoklauf in Graz: Welche Lehren müssen wir jetzt ziehen?

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Am 10.06.2025 werden wichtige Erkenntnisse aus dem Amoklauf in Graz sowie Details zum Waffenpsychologischen Gutachten behandelt.

Am 10.06.2025 werden wichtige Erkenntnisse aus dem Amoklauf in Graz sowie Details zum Waffenpsychologischen Gutachten behandelt.
Am 10.06.2025 werden wichtige Erkenntnisse aus dem Amoklauf in Graz sowie Details zum Waffenpsychologischen Gutachten behandelt.

Amoklauf in Graz: Welche Lehren müssen wir jetzt ziehen?

Der schockierende Amoklauf in Graz, der zahlreiche Tote und Verletzte forderte, wirft erneut Fragen zur Sicherheit im Umgang mit Schusswaffen auf. Laut einem Bericht von FAZ haben sich die Ereignisse am Wochenende in einer belebten Einkaufszone abgespielt, während viele Menschen unterwegs waren. Die Tat hat das öffentliche Bewusstsein für die Gefahren äußerer Gewalt wieder geschärft und die Diskussion um die Waffengesetzgebung und die Anforderungen an Waffenerwerber aufgefrischt.

Bereits seit dem 1. Juli 1997 gilt in Österreich die Durchführungsverordnung zum Waffengesetz (WaffV). Bewerber um eine Waffenbesitzkarte oder einen Waffenpass müssen ein psychologisches Gutachten vorlegen, dessen Erstellung durch die Behörde erfolgt, wie auf ppph dargelegt wird. Das Gutachten umfasst eine eingehende Verlässlichkeitsprüfung und besteht aus mehreren Phasen, darunter ein persönliches Gespräch über den Wunsch, eine Schusswaffe zu besitzen. Bei positivem Ergebnis wird das Gutachten umgehend an die zuständige Behörde weitergeleitet.

Psychologische Bewertung vor dem Erwerb

Die Gutachten sind entscheidend, da sie auf emotionale Stabilität, soziale Anpassungsfähigkeit und Selbstkontrolle prüfen. Der gesamte Prozess dauert etwa 1,5 bis 2 Stunden und schließt auch computerunterstützte Tests ein. Kostenpflichtige Gutachten sind dennoch keine Garantie für eine Waffenbesitzkarte, da auch negativ beschiedene Prüfungen die Gespräche und Tests mobilisieren können. Diese Vorgaben sollen sicherstellen, dass nur psychisch stabile Personen mit Schusswaffen umgehen dürfen.

Die finanziellen Anforderungen für die Beantragung einer Waffenbesitzkarte oder eines Waffenpasses liegen bei etwa 236 Euro zuzüglich 20% USt. Eine weiterführende Untersuchung kostet 270 Euro, während bei Auffälligkeiten bis zu 506 Euro anfallen können. Dies verdeutlicht, dass der Zugang zu Schusswaffen nicht nur eine persönliche, sondern auch eine wirtschaftliche Hürde erfordert.

Die Diskussion um die Sicherheit im Waffengesetz wird durch den Amoklauf in Graz nicht nur neu entfacht, sondern zeigt auch die Notwendigkeit auf, präventive Maßnahmen zu stärken und bestehende Prozesse zu hinterfragen. Es bleibt abzuwarten, welche politischen und gesellschaftlichen Reaktionen der Vorfall hervorrufen wird, und ob es zu einer Reform der Waffengesetze kommen wird.

Die Lehren aus der Tragödie benötigen nicht nur eine schnelle Reaktion, sondern ein langfristiges Engagement zur Verbesserung der Sicherheit in der Gesellschaft und der Handhabung von Schusswaffen.