Neuer Förster in Filderstadt: Tobias Haußmann nimmt Herausforderung an!
Tobias Haußmann ist seit Mai 2025 neuer Förster in Filderstadt, verantwortlich für 800 Hektar Wald und Herausforderungen des Klimawandels.

Neuer Förster in Filderstadt: Tobias Haußmann nimmt Herausforderung an!
Im Filderstadt-Aichtal hat mit Tobias Haußmann ein neuer Förster die Verantwortung für die Betreuung von etwa 800 Hektar Wald übernommen. Der 27-Jährige, der im Oktober seine Tätigkeit aufgenommen hat, folgt auf Eckard Hellstern, der über 43 Jahre im Amt war. Um optimal in seine Rolle hineinzuwachsen, hat Haußmann bereits im vergangenen Sommer gemeinsam mit Hellstern gearbeitet, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln. In seiner neuen Position ist er für die Überprüfung des Baumbestands sowie die Planung von Holzernte zuständig und plant aktuell Maßnahmen für das Jahr 2026, die auch die Kalkulation von Holzernte und Kosten beinhalten.
Zu den Herausforderungen, die Haußmann als Förster zu bewältigen hat, gehören nicht nur die Pflege und Erhaltung des Waldes, sondern auch die Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels. In Deutschland, wo etwa 11,4 Millionen Hektar Wald existieren, führen Hitze- und Dürrejahre seit 2018 zu ernsthaften Bedrohungen für die Wälder. Wie das Umweltbundesamt feststellt, ist die Absterberate von Bäumen, insbesondere von Fichte und Kiefer, seit 2019 gestiegen.
Der Försterberuf im Wandel
Tobias Haußmann hat seine Liebe zur Natur durch eine Lehrerin entdeckt, die ihn auf den Försterberuf aufmerksam machte. Nach einer Ausbildung zum Forstwirt und einem Studium der Forstwissenschaften plant er, bis zur Rente als Förster tätig zu bleiben. Obgleich er die Einsamkeit des Berufs anerkennt, wird er bei seiner Arbeit von seinem Hund Ludwig begleitet. In seinem Revier hat er bereits Wildschweine und Müll entdeckt, was zusätzliche Herausforderungen für die Walderhaltung mit sich bringt. Dazu gehört auch die mangelnde Fachkenntnis vieler Waldbesitzer in Deutschland, da rund 48 Prozent des Waldes in Privatbesitz sind, oft verwaltet von Erben ohne entsprechende Erfahrung.
Die Waldstrategie 2050 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft skizziert die politischen Rahmenbedingungen für die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder in Zeiten des Klimawandels. Mit Zielen wie der Verbesserung der Biodiversität und der Anpassung der Wälder an klimatische Veränderung, wird deutlich, dass die zukünftige Waldpolitik auf die Sicherung und Entwicklung der Waldflächen abzielt. Insgesamt sollen Wälder bis 2050 zu vielfältigen Ökosystemleistungen befähigt werden.
Herausforderungen durch den Klimawandel
Trotz seiner Vorliebe für Kirschen und Elsbeeren ist Haußmann sich der Notwendigkeit bewusst, Eichenbestände in Mischwäldern zu fördern, um die Widerstandsfähigkeit gegen trockene Klimabedingungen zu steigern. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig, da die extremen Wetterereignisse zwischen 2017 und 2020 eine Zäsur in der Waldentwicklung darstellen. Diese Herausforderungen sind nicht nur für Haußmann relevant, sondern betreffen alle Förster in Deutschland, die sich an die sich verändernden Wuchsbedingungen anpassen müssen.
Die Sicherung der bestehenden Waldflächen und die Wiederbewaldung geschädigter Gebiete gehören zu den dringenden Aufgaben der Forstwirtschaft. Zusätzlich müssen Maßnahmen zur Bekämpfung von Schädlingsbefall, der aufgrund des Klimawandels verstärkt auftritt, vorangetrieben werden. Das Waldklimafonds-Projekt „Fernerkundungsbasierte Nationale Erfassungssystem Waldschäden“ hat das Ziel, Informationen über Schäden in Wäldern zu liefern und damit auch die Grundlage für weitere politische Maßnahmen zu schaffen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Arbeit von Förstern wie Tobias Haußmann in Zukunft zunehmend unter den Herausforderungen des Klimawandels stehen wird. Die Verantwortlichen müssen daher entschlossen handeln, um die Wälder als wertvolle Ressourcen und Lebensräume zu erhalten und optimal zu bewirtschaften.
Informationen zu den ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen der Wälder in Deutschland sowie zur Strategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft finden Sie unter Stuttgarter Nachrichten, Umweltbundesamt und BMEL.