Wasser-Alarm im Naturfreibad Herrenberg: Bakterien zwingen zur Schließung!
Naturfreibad Herrenberg ist wegen Bakterienproblemen vorübergehend geschlossen. Wasserproben ergeben Pseudomonas aeruginosa.

Wasser-Alarm im Naturfreibad Herrenberg: Bakterien zwingen zur Schließung!
Das Naturfreibad Herrenberg bleibt vorübergehend geschlossen, nachdem im Wasser das Bakterium Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen wurde. Der Befund wurde durch eine Wasserprobe aus einem unabhängigen Labor ermittelt, die als bedenklich eingestuft wurde. So lautet die Mitteilung der Stadtwerke Herrenberg, die zudem bekannt gaben, dass die Schließung mindestens bis Ende der Woche andauern wird. In der Zwischenzeit können Badegäste auf das Hallenbad ausweichen. Stadtwerkeleiter Steffen König erklärte, dass die Sicherheit und die Wasserqualität der Badegäste oberste Priorität hätten. Die Wasserqualität wird in regelmäßigen Abständen kontrolliert, und bei geringen Abweichungen von den Grenzwerten wird eine Beckenschließung in Betracht gezogen, um etwaige Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Weitere Proben werden am Dienstag, dem 27. Mai, entnommen, woraufhin eine Entscheidung über die mögliche Wiedereröffnung des Bades getroffen wird. Herrenberg leidet seit der Eröffnung des Naturfreibades im Jahr 2015 immer wieder unter Bakterienproblemen, was durch wiederholte Schließungen belegt wird.
Bereits im Sommer 2023 musste das Freibad mehrmals schließen, vier Mal aufgrund von Verunreinigungen mit E. Coli-Bakterien und einmal wegen Pseudomonas aeruginosa. Die Vermutung, dass die Verunreinigungen durch Teichhühner verursacht wurden, die sich sowohl im Wasser als auch auf den Liegewiesen aufhalten, steht im Raum. Der Kot dieser Vögel könnte das Wasser verseucht haben. Aufgrund der wiederholten Probleme erwägt die Stadtverwaltung, die Teichhühner, die auf der Roten Liste der Brutvogelarten stehen und als gefährdet eingestuft sind, umzusetzen.
Hintergrund zu Wasserqualitätsproblemen
Die Problematik der Wasserqualität in Schwimmbädern ist ein weit verbreitetes Thema. Das Umweltbundesamt informiert darüber, dass Chlor als Desinfektionsmittel zur Bekämpfung von Krankheitserregern in Schwimmbädern eingesetzt wird. Diese Chemikalie kann jedoch mit Schmutzstoffen im Wasser reagieren und dabei gesundheitsschädliche Nebenprodukte, wie Trihalogenmethane (THM), gebildet. Diese Stoffe können toxische und krebserzeugende Wirkungen auf den menschlichen Körper haben.
Ein weiteres Problem stellt die Wasserreinigung im Naturfreibad dar, denn diese erfolgt ohne Chlor, stattdessen mittels biologischer Filtersysteme. Die Ergebnisse einer Wasserprobe, die am 22. Mai entnommen wurde, haben gezeigt, dass die Grenzwerte an mehreren Stellen überschritten wurden, wobei die genaue Ursache für diese Überschreitung noch unbekannt ist. Weiterführende Maßnahmen sind erforderlich, um die Badegäste während der Sommermonate vor Gesundheitsrisiken zu schützen.
Der Betreiber hatte in der Vergangenheit bereits Filter ausgetauscht, um die weiteren Probleme zu beseitigen. Die Stadtwerke haben für die Saison 2024 Maßnahmen eingeleitet, die im letzten Jahr zu einem störungsfreien Sommer führten. Die aktuellen Schwierigkeiten rufen jedoch Bedenken auf, da die Stadtverwaltung keine rasche Lösung für die bestehenden Probleme in Aussicht stellt.
Insgesamt bleibt abzuwarten, ob die Wasserproben bei der kommenden Untersuchung verbesserte Ergebnisse liefern und ob das Naturfreibad Herrenberg bald wieder geöffnet werden kann. Momentan bleibt es jedoch klar, dass die Gesundheit der Nutzer oberste Priorität hat.
Krzbb berichtet, dass die Stadtwerke die Reinigung sowie die Kontrolle des Beckenwassers planen und dass alle Maßnahmen unter Berücksichtigung der Gesundheit der Badegäste getroffen werden. N-tv hebt hervor, dass weiterhin Wasserproben entnommen werden, um die Ursachen der Bakterienproblematik zu untersuchen. Schließlich gibt Umweltbundesamt Auskunft über die Gefahren von Chlor und den damit verbundenen chemischen Reaktionen, die ebenfalls zur Verschlechterung der Wasserqualität führen können.