Friseurmeisterin Maria Tamm: Haircuts und Abenteuer in 16 Ländern!

Friseurmeisterin Maria Tamm: Haircuts und Abenteuer in 16 Ländern!

Friseurmeisterin Maria Tamm hat im vergangenen Jahr eine beeindruckende Reise durch 16 verschiedene Länder unternommen, um ihre Leidenschaft für das Friseurhandwerk zu leben. Während ihrer Abenteuer schnitt sie nicht nur ihrem Mann, sondern auch zahlreichen anderen Menschen die Haare. Beeindruckt von der Vielfalt kultureller Frisuren erlebte sie einen Aha-Moment auf den San-Blas-Inseln, als sie einer Australierin einen Longbob schnitt. Tamm erkannte, dass ihr Beruf universell ist und sie schätzt ihn neu.

Auf ihren Reisen, die sie im März 2024 mit ihrem Ehemann begann, nahm Tamm ihre Schere und ihren Kamm mit und ließ sich von internationalen Friseurkulturen inspirieren, unter anderem von Taiwan und Japan. Auf Jamaika erlernte sie die Kunst, Dreadlocks zu machen. Diese Erfahrungen öffneten ihr nicht nur die Türen zu verschiedenen Salons, sondern ermöglichten ihr auch eine tiefere Reflexion über die Herausforderungen, mit denen Handwerker in anderen Ländern konfrontiert sind. Tamm plant, ihren Salon in Sonneborn umzugestalten, um eine einladende Atmosphäre zu schaffen, und sie arbeitet daran, eine zweite Existenz als Friseurin in den Niederlanden aufzubauen. Ihr Ziel ist es, Jugendlichen Mut zu machen und ihnen zu zeigen, dass sie überall gebraucht werden.

Dreadlocks und ihre kulturelle Bedeutung

Die Diskussion über Dreadlocks führt uns zu einem aktuellen Konflikt in der Klimaaktivismus-Szene. Ronja Maltzahn, eine Künstlerin aus Hannover, wurde von der Aktivistengruppe von „Fridays for Future“ ausgeladen, weil sie Dreadlocks trägt. Die Ortsgruppe begründete diese Entscheidung mit dem Vorwurf der kulturellen Aneignung und erklärte, es sei nicht vertretbar, eine weiße Person mit Dreadlocks auf der Bühne zu haben. Dies führte zu einer Welle der Empörung in der Öffentlichkeit und negativen Bewertungen für die Lokalgruppe.

Dreadlocks haben eine tiefgehende historische Bedeutung, die nicht nur auf die Rastafari-Bewegung zurückgeht, sondern auch ein Zeichen der Abgrenzung von weißen Schönheitsidealen und eine Reaktion gegen die Unterdrückung schwarzer Menschen darstellen. Kritiker argumentieren, dass weiße Personen, die Dreadlocks tragen, Teile einer Kultur übernehmen, ohne die damit verbundenen Kämpfe und Leiden selbst erlebt zu haben.

• Dreadlocks gelten als Zeichen gegen Kolonialismus und Unterdrückung.
• Die Rastafari-Bewegung hat zur weltweiten Verbreitung von Dreadlocks beigetragen.
• Der Begriff „Dread“ leitet sich vom englischen Wort für „Furcht“ ab.

Ronja Maltzahn hingegen betonte in einem Video, dass die kulturellen Hintergründe ihrer Band vielfältig seien und sie sich für Toleranz und Gender Equality einsetzen. Trotz der Kontroversen möchte sie weiterhin im Dialog mit den Klimaaktivisten bleiben, da sie ähnliche Ziele verfolgen. Journalistin und Ethnologin Maimouna Jah fügte hinzu, dass Dreadlocks sich nicht primär auf die Geschichte versklavter Menschen aus Indien beziehen, sondern eine frisurale Tradition der Rastafari aus Jamaika darstellen. Die Frage der kulturellen Aneignung bleibt komplex und erfordert eine differenzierte Diskussion.

Die mediale Debatte über Maltzahns Ausladung spiegelt weitreichendere gesellschaftliche Ängste wider. Sie wird als ein Versuch wahrgenommen, die Fridays for Future-Bewegung zu diskreditieren, wobei Besorgnis über sich verändernde gesellschaftliche Machtverhältnisse im Hintergrund steht. Diese Ängste sind von ähnlicher Intensität wie die dieser Gesellschaften gegenüber dem Krieg.

Die verschiedenen Facetten von Dreadlocks und dem Friseurhandwerk, wie sie Maria Tamm und Ronja Maltzahn erleben, führen uns vor Augen, wie tief Kultur, Identität und Gesellschaft miteinander verwoben sind.