Neuer Notfallbogen für Ludwigsburg: Selbstbestimmt in Krisen handeln!
Neuer Notfallbogen im Landkreis Ludwigsburg: Unterstützung für ältere und schwerkranke Menschen in Notfallsituationen.

Neuer Notfallbogen für Ludwigsburg: Selbstbestimmt in Krisen handeln!
Im Kreis Ludwigsburg wurde ein neuer Notfallbogen entwickelt, der speziell auf die Bedürfnisse älterer und schwer kranker Menschen zugeschnitten ist. Dieses Dokument soll Patientenverfügungen um spezifische Entscheidungen für Notfälle ergänzen und die Rettungskette erheblich erleichtern. Der Notfallbogen ermöglicht es medizinischen Fachkräften, Entscheidungen schnell und unkompliziert umzusetzen, was besonders in kritischen Situationen von großer Bedeutung ist. Die Initiative wurde in Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch zur Palliativversorgung umgesetzt, der aus Experten von verschiedenen Institutionen besteht, darunter Altenhilfe-Fachberatung, Hausärzte, Kliniken und Palliativeinrichtungen. Dieses kollektive Engagement zielt darauf ab, die Selbstbestimmung der Betroffenen zu wahren und ungewollte Über- oder Unterversorgungen zu verhindern. Schlüsselfigur in diesem Prozess ist Dr. Matthias Ulmer, Sektionsleiter Hämatologie und Onkologie, der die Wichtigkeit des Notfallbogens für die Wünsche älterer und schwerkranker Bürger betont.
Die Verbreitung des Notfallbogens erfolgt durch eine enge Kooperation mit niedergelassenen Ärzten, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen im Landkreis. Zudem steht der Notfallbogen als PDF-Version allen Interessierten zur Verfügung und kann problemlos ausgedruckt werden, sodass er leicht zugänglich ist. Dies stellt sicher, dass die relevanten Informationen im Bedarfsfall schnell greifbar sind.
Ziele und Funktionen des Notfallbogens
Ein zentrales Ziel des Notfallbogens ist die Erleichterung der Rettungskette. Der Notfallbogen bietet präzise Handlungsanweisungen für akute medizinische Notfälle und berücksichtigt dabei die besonderen Wünsche der betroffenen Personen. Dies unterscheidet ihn von klassischen Patientenverfügungen, die oft allgemeiner gehalten sind. Der schnelle Zugriff auf spezifische Entscheidungen kann dazu beitragen, den Gesundheitszustand der Patienten optimal zu berücksichtigen.
Zusätzlich betont das Bundesgesundheitsministerium, dass eine gute palliative Versorgung und Begleitung in der letzten Lebensphase für viele Menschen essentiell ist. Sterbende haben einen Anspruch auf palliative Versorgung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung, die darauf abzielt, die Folgen harter Erkrankungen zu lindern.
Palliative Versorgung im Fokus
Die Ansprüche an palliative Dienstleistungen sind weitreichend und müssen die individuellen Bedürfnisse der Schwerstkranken integrieren. Diese Menschen wünschen oft, in ihrer gewohnten Umgebung, sei es zu Hause oder in entsprechenden Einrichtungen, zu bleiben. Ambulante und stationäre Palliativversorgung spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Die Möglichkeit, in einer vertrauten Umgebung zu sterben, wird von vielen als besonders wichtig angesehen.
Um die palliative Versorgung weiter auszubauen, werden auch ländliche und strukturschwache Regionen besonders gefördert. Ein wichtiges Element sind die spezialisierten ambulanten Palliativversorgungen (SAPV), die sowohl medizinische als auch pflegerische Unterstützung bieten. Bei Bedarf können diese Dienste über einen längeren Zeitraum in Anspruch genommen werden, sodass eine umfassende Begleitung gewährleistet ist.
Für weitere Informationen steht die Altenhilfe-Fachberatung des Landratsamts Ludwigsburg zur Verfügung. Interessierte können telefonisch unter 07141 144-2463 oder per E-Mail an Altenhilfe[at]landkreis-ludwigsburg.de Kontakt aufnehmen.