Tarifverhandlungen beim Dönerhersteller Birtat: Warnstreik bleibt ohne Erfolg!

Tarifverhandlungen beim Dönerhersteller Birtat: Warnstreik bleibt ohne Erfolg!
Murr, Deutschland - Die aktuellen Tarifgespräche beim Dönerspieß-Produzenten Birtat sind nach einem Warnstreik in der vergangenen Woche vertagt worden. Dies berichtet die Tageskarte. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 4. Juli statt. Verhandlungsführerin der Gewerkschaft NGG, Magdalena Krüger, erklärte, dass es trotz intensiver Gespräche zu keiner Einigung gekommen sei, da die Arbeitgeber den geforderten Tarifvertrag ablehnen. Die NGG fordert ein Einstiegsgehalt von 3.000 Euro sowie eine faire Entgeltstruktur. Ein Tarifvertrag in dieser Branche wäre in Deutschland ein einmaliges Pilotprojekt.
Der Warnstreik, der die Produktion in Murr bei Ludwigsburg für vier Stunden lahmlegte, fand großen Anklang: Rund 120 Beschäftigte nahmen daran teil, ohne dass es zu Einschränkungen für die Konsumenten kam. Die NGG kündigt bereits weitere Arbeitskämpfe an, da sie der Meinung ist, dass die Vergütung in der Branche oft willkürlich und abhängig von persönlichen Beziehungen ist. Birtat, der größte Hersteller von Dönerspießen in Baden-Württemberg, ist Teil der Meat World SE und versorgt mehrere Tausend Döner-Restaurants, was bedeutet, dass ihre Entscheidungen weitreichende Folgen haben können.
Warnstreiks im Gastronomiesektor
Die Situation ist nicht nur bei Birtat angespannt. Die NGG hat auch Warnstreiks bei anderen großen Gastronomieketten wie McDonald’s, Burger King und Nordsee angekündigt. Diese Forderungen kommen in einem Kontext, in dem die Gewerkschaften versuchen, Reallohnverluste infolge der hohen Inflation der letzten Jahre auszugleichen. Besonders bei diesen Verhandlungen zeigt sich, dass die Arbeitgeber keine Zugeständnisse gemacht haben, was die Gewerkschaft veranlasst hat, Streikvorbereitungen zu treffen.
Der Verhandlungsführer der NGG, Baumeister, hat eine Lohnerhöhung von 1,26 Euro pro Stunde bis zum Ende des Jahres 2028 sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung gefordert. Diese Maßnahmen sind Teil der umfangreichen Forderungen, die für eine Verbesserung der Bedingungen in der Systemgastronomie sorgen sollen. Die NGG setzt sich für einen Einstiegslohn von 15 Euro pro Stunde und eine Einmalzahlung für ihre Mitglieder ein. Ziel ist es, die Laufzeit des neuen Tarifvertrags auf 12 Monate zu begrenzen.
Kampf um bessere Arbeitsbedingungen
Das Jahr 2024 war insgesamt ein schwieriges Jahr für Tarifverhandlungen, besonders in Konfliktbereichen wie dem Handel und der Luftfahrt. Während einige Branchen erfolgreich einen gemeinsamen Tarifabschluss erzielen konnten, war die Konfliktintensität der Verhandlungen hoch und erreichte in Deutschland durchschnittlich 2,9 auf einer Skala von 7. Dies zeigt, dass Arbeitgeber und Gewerkschaften in vielen Fällen nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
Die Herausforderungen in der Wirtschaft haben die Situation weiter verschärft. Die Arbeitgeber sehen sich ernsthaften Problemen für ihr Geschäftsmodell konfrontiert, was die Verhandlungen zusätzlich kompliziert. Zudem wird ein Rückgang an Tarifverhandlungen für 2025 erwartet, was potenziell zu ruhigeren Verhandlungen führen könnte – sofern sich die Forderungen nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen nicht weiter zuspitzen.
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Ort | Murr, Deutschland |
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