Einbürgerungsboom im Rems-Murr-Kreis: Anträge steigen exponentiell!

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Im Rems-Murr-Kreis steigen die Anträge auf Einbürgerung, was zu längeren Wartezeiten führt. Neue Gesetze erleichtern den Prozess.

Im Rems-Murr-Kreis steigen die Anträge auf Einbürgerung, was zu längeren Wartezeiten führt. Neue Gesetze erleichtern den Prozess.
Im Rems-Murr-Kreis steigen die Anträge auf Einbürgerung, was zu längeren Wartezeiten führt. Neue Gesetze erleichtern den Prozess.

Einbürgerungsboom im Rems-Murr-Kreis: Anträge steigen exponentiell!

Im Rems-Murr-Kreis ist die Zahl der Anträge auf Einbürgerung in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Aktuellen Berichten der Stuttgarter Nachrichten zufolge gab es im Jahr 2020 insgesamt 755 Anträge. Dieser Wert hat sich innerhalb von drei Jahren fast verdreifacht: Mit 1704 Anträgen im Jahr 2023 und bereits 2397 Anträgen im Jahr 2024 müssen die zuständigen Behörden mit deutlichen Bearbeitungsstaus rechnen Stuttgarter Nachrichten berichtet.

Ein wesentlicher Grund für den Anstieg ist das im Jahr 2024 in Kraft getretene Staatsangehörigkeitsmodernisierungsgesetz. Dieses Gesetz hat die Bedingungen für die Einbürgerung erheblich vereinfacht und erlaubt nun eine Aufenthaltsdauer von nur fünf Jahren anstelle von acht. Zudem besteht die Möglichkeit, die bisherige Staatsangehörigkeit zu behalten, was für viele Antragsteller von großer Bedeutung ist.

Einbürgerungsprofile und -statsitiken

Im Jahr 2024 waren syrische Staatsangehörige mit 246 Einbürgerungen die größte Gruppe, gefolgt von türkischen Staatsangehörigen (93) und Antragstellenden aus dem Kosovo (54). Insgesamt wurden im letzten Jahr Menschen aus 67 verschiedenen Ländern eingebürgert Stuttgarter Nachrichten.

Die Bearbeitung dieser Anträge gestaltet sich jedoch aufgrund der enormen Nachfrage als herausfordernd. Das Landratsamt arbeitet daher bereits an einem Konzept zur schnelleren Bearbeitung der Einbürgerungswünsche, um die Situation für alle Beteiligten zu verbessern. Ein weiterer Fortschritt wurde kürzlich bei einer Feier in der Mensa des Berufsschulzentrums Waiblingen sichtbar, bei der über 120 Gäste teilnahmen. Hier betonte der Erste Landesbeamte Peter Zaar die Bedeutung der Einbürgerung als starkes Bekenntnis zur Verbundenheit mit Deutschland.

Voraussetzungen für die Einbürgerung

Im Rahmen der Einbürgerung müssen Interessierte zudem verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Laut Informationen des Rems-Murr-Kreises muss der Lebensunterhalt ohne Leistungen nach SGB II (Bürgergeld) oder SGB XII (Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung) gesichert sein rem-murr-kreis.de.

Die Antragsteller müssen darüber hinaus nachweisen, dass der Lebensunterhalt für alle Mitglieder ihrer Bedarfsgemeinschaft – also Partner und Kinder – gewährleistet ist. Ein kontinuierliches Einkommen ist notwendig, zudem müssen alle Einkommens- und Bedarfsnachweise vorgelegt werden. Arbeitslosengeld I wird in der Regel nicht als nachhaltiges Einkommen anerkannt. Ausnahmen gibt es insbesondere für Gastarbeiter und bestimmte Personengruppen, die unter spezifischen Bedingungen Einbürgerungsleistungen in Anspruch nehmen können.

Der Grundsatz, dass nachhaltige Beschäftigung Voraussetzung für die Einbürgerung ist, verleiht dem Prozess einen zusätzlichen Strukturrahmen, der sowohl Anforderungen als auch Chancen für die Beantragung umfasst. Die große Nachfrage und der administrative Aufwand zeigen deutlich, dass die Einbürgerung für viele Menschen im Rems-Murr-Kreis eine wichtige Möglichkeit darstellt, um ein permanentes Zuhause in Deutschland zu finden.

Insgesamt verdeutlicht die Entwicklung, dass die Einbürgerung in Deutschland für viele eine zentrale Bedeutung hat, sowohl im Hinblick auf Integration als auch auf die Schaffung von langfristiger Verbundenheit mit dem Land. Die ansteigende Zahl der Anträge spricht dafür, dass das Interesse an deutscher Staatsangehörigkeit weiter wächst.