Ein Jahr nach der Flut: Podcast erinnert an Hochwasser im Rems-Murr-Kreis

Erfahren Sie im Podcast „Land unter“ mehr über die Hochwasser-Katastrophe im Rems-Murr-Kreis und die Folgen für die Region.
Erfahren Sie im Podcast „Land unter“ mehr über die Hochwasser-Katastrophe im Rems-Murr-Kreis und die Folgen für die Region. (Symbolbild/MS)

Ein Jahr nach der Flut: Podcast erinnert an Hochwasser im Rems-Murr-Kreis

Murr, Deutschland - Am 2. Juni 2025 erinnert ein neuer Podcast mit dem Titel „Land unter“ an die verheerenden Hochwasserereignisse im Rems-Murr-Kreis, die sich zwischen dem 31. Mai und dem 3. Juni 2024 ereigneten. Diese fünfteilige Reihe behandelt die tiefgreifenden Auswirkungen der extremen Niederschläge, die zu anschwellenden Gewässern, vollgelaufenen Kellern, unbewohnbaren Häusern und zerstörten Geschäften führten. Der Podcast beleuchtet die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven und zieht ein Jahr nach der Katastrophe Bilanz. Die erste Folge, „Der Pegel steigt“, behandelt die Vorwarnungen, während der Pegel der Rems am 31. Mai über 2,40 Meter anstieg. In der zweiten Folge, „Trügerische Hoffnung“, wird die angespannte Lage am 2. Juni thematisiert, als ein ICE entgleiste und die Stadt Winterbach von Überschwemmungen bedroht war. Die dritte Folge, „Die Welt geht unter“, zeigt die Zerstörungen im Wieslauftal und präsentiert erschreckende Videos von den Fluten.

Die letzten beiden Folgen bieten einen eindringlichen Einblick in die Situation der Betroffenen. In „Im Katastrophengebiet“ berichten eine Lokalredakteurin und ein Fotograf über die Verwüstungen in Rudersberg, wo vielen Menschen die Lebensgrundlage genommen wurde. Schließlich thematisiert die Folge „Raus aus dem Matsch“ die anhaltenden Schäden und bedrohten Existenzen, die auch ein Jahr nach dem Hochwasser bestehen. Der Podcast ist auf Plattformen wie Spotify, Apple Podcasts und YouTube verfügbar. Weitere Informationen zum Hochwasser sind auf der Website von zvw.de zu finden.

Vorbereitungsmaßnahmen und Lehren aus der Krise

Der Rems-Murr-Kreis hat aus den Ereignissen des letzten Jahres Lehren gezogen und unternimmt Schritte zur besseren Vorbereitung auf zukünftige Hochwasser- und Starkregenereignisse. Um frühzeitig Informationen bereitstellen zu können, wird ein kreisweites Pegelmessnetz aufgebaut. Ende 2022 wurde ein Ingenieurbüro mit der Identifizierung geeigneter Pegelstandorte an kleineren Flüssen und Bächen beauftragt. In diesem Rahmen wurden 80 neue Standorte ausgewählt, die zusammen mit 54 bestehenden Pegeln insgesamt 134 Messpunkte ergeben.

Diese neuen Pegelstandorte werden mit digitalen Sendern ausgestattet, um Pegelstände über das Flutinformations- und Warnsystem FLIWAS zu überwachen. Automatisierte Alarmierungen bei bestimmten Pegelständen sollen schnelle Warnungen an die Bevölkerung und die Feuerwehr ermöglichen. Ab Ende August 2024 sollen die beteiligten Städte und Gemeinden in der Lage sein, die Pegelmessstellen zu nutzen. Des Weiteren plant das Landratsamt den Bau einer Integrierten Leitstelle in Waiblingen, die für die nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr zuständig sein wird. Für dieses Projekt wird in modernste Technik investiert, wobei der Landkreis 45% und die Krankenkassen 55% der Kosten tragen.

Technologische Advancements zur Gefahrenabwehr

Parallel zu diesen Maßnahmen wird der Aufbau eines Sirenennetzes in Zusammenarbeit mit den Kommunen vorangetrieben. Ein flächendeckendes Schallgutachten zur Analyse geeigneter Sirenenstandorte wurde bereits 2021 in Auftrag gegeben. Erste Sirenen wurden im Sommer 2023 in Burgstetten und im Oktober 2023 in Murrhardt installiert. Geplant ist, im kommenden Jahr in 24 von 31 Kommunen im Landkreis neue Sirenen zu installieren.

Mit Blick auf die verstärkten Klimaextreme betont Meteorologe Sven Plöger die Notwendigkeit, Katastrophen- und Klimaschutz ernst zu nehmen. Auch Landrat Sigel hat angekündigt, die Klimaschutzziele bis 2030 weiter voranzutreiben. Diese Maßnahmen sind essenziell, um die Region besser auf zukünftige Wetterextreme vorzubereiten und die Sicherheit ihrer Bewohner zu gewährleisten. Für weitere Details zu diesen Entwicklungen konsultieren Sie die Website von landkreisnachrichten.de.

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OrtMurr, Deutschland
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