Digitale Barrierefreiheit: So verbessern wir den Zugang für alle!
Erfahren Sie, wie das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz ab Juni 2025 digitale Barrierefreiheit für alle Menschen in Deutschland verbessern wird.

Digitale Barrierefreiheit: So verbessern wir den Zugang für alle!
Die Nutzung des Internets ist für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit. Ob für Nachrichten, Online-Shopping oder Terminbuchungen – digitale Services sind im Alltag unverzichtbar geworden. Doch Menschen mit bestimmten Behinderungen stoßen häufig auf erhebliche Hürden. Die Barrierefreiheit im Internet ist somit ein zentrales Thema, das nicht nur technische Aspekte, sondern auch gesellschaftliche Herausforderungen umfasst. Laut ZVW wird der Zugang zu Online-Angeboten für Menschen mit Behinderungen oft durch unklare Strukturen, lange Texte und eine Fülle von Fachbegriffen erschwert.
Die digitale Barrierefreiheit ist ein Schlüssel zu einer inklusiven Gesellschaft. Unabhängig von körperlichen oder geistigen Fähigkeiten ist es wichtig, dass alle Menschen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Ressourcen haben. In Deutschland lebten im Juni 2022 rund 7,8 Millionen schwerbehinderte Menschen, die von den Herausforderungen in der digitalen Welt betroffen sind, wie die Plattform gehirngerecht.digital berichtet.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der digitalen Barrierefreiheit ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, das am 28. Juni 2025 in Kraft tritt. Es verpflichtet die Privatwirtschaft zur Bereitstellung barrierefreier Websites und Online-Shops. Die Umsetzung wird durch die Einhaltung der EN 301 549 und der WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) bestimmt. Diese Standards bieten verschiedene Konformitätsebenen, wobei nur die mittleren (AA) und niedrigsten (A) für die Privatwirtschaft relevant sind.
- Barrierefreie Websites sollten folgende Kriterien erfüllen:
- 200 % Zoomfähigkeit
- Richtige Kontrastverhältnisse
- Bereitstellung von Untertiteln oder Alternativtexten für audiovisuelle Inhalte
- Tastaturzugänglichkeit für alle Funktionen
Digitale Barrieren beeinflussen unterschiedliche Nutzergruppen. Menschen mit Sehbehinderungen benötigen z.B. kontrastreiche Farben und Screenreader, während Personen mit Hörproblemen von Untertiteln und Transkriptionen profitieren. Darüber hinaus erfordern Menschen mit motorischen Einschränkungen alternative Eingabemethoden und jene mit kognitiven Einschränkungen einfache Sprache sowie visuelle Hilfsmittel.
Vorteile der Barrierefreiheit
Eine barrierefreie Website kann nicht nur eine breitere Zielgruppe ansprechen, sondern auch die Benutzererfahrung erheblich verbessern. Darüber hinaus trägt Barrierefreiheit zur Optimierung der Auffindbarkeit in Suchmaschinen bei und kann die Verweildauer auf Webseiten erhöhen. Laut ZVW ist die Umsetzung ein wichtiger Aspekt, den Anbieter von E-Commerce und Terminbuchungsdiensten bis 2025 vorantreiben müssen, wobei kleine Anbieter von der Regelung ausgenommen sind.
Technologische Fortschritte, wie die Nutzung von Künstlicher Intelligenz, eröffnen neue Wege zur Verbesserung der digitalen Barrierefreiheit. Tools zur Überprüfung, wie Mitarbeiter von automatisierten Tools wie WAVE und manuelle Methoden, helfen dabei, Barrieren effizient zu identifizieren und zu beseitigen.
Zusammenfassend ist die digitale Barrierefreiheit ein bedeutendes Anliegen, das nicht nur rechtliche Implikationen hat, sondern auch für die soziale Teilhabe und die Lebensqualität vieler Menschen entscheidend ist. Ein frühzeitiges Handeln ist notwendig, um allen Bürgern den gleichen Zugang zu digitalen Dienstleistungen zu ermöglichen.