Kinderschutz im Sport: GSV Hemmingen setzt neue Maßstäbe für Sicherheit!
Ludwigsburg diskutiert Präventionskonzepte im Sport: Schutz von Kindern, Schulungen für Trainer und Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt.

Kinderschutz im Sport: GSV Hemmingen setzt neue Maßstäbe für Sicherheit!
In den letzten Jahren hat der Kinderschutz im Sport immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die Sportvereine sind gefordert, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Übergriffen zu schützen. Ein Beispiel aus dem Kreis Ludwigsburg verdeutlicht diesen wachsenden Fokus: Der GSV Hemmingen integriert umfangreiche Schutzkonzepte in seine Vereinsarbeit. Laut einer Aussage von Achim Braiger, der als Präventionsbeauftragter fungiert, sei eine Veränderung des Blickwinkels erforderlich, um die Thematik richtig anzugehen. Ein erster Schritt bei der Entwicklung eines Schutzkonzeptes besteht in der Durchführung einer Gefahrenanalyse, die die Basis für weitere Maßnahmen bildet. Eltern sind dabei nicht mehr in der Umkleide zulässig, um mögliche Schamgefühle bei Kindern zu vermeiden.
Mit einem klaren Ehrenkodex setzt der GSV ein starkes Zeichen gegen Alkoholmissbrauch, sexualisierte Gewalt und Mobbing. Jährlich finden Veranstaltungen zum Thema Kinder- und Jugendschutz im Rahmen des Schutzkonzeptes statt. Vereinsmitglieder verpflichten sich zur Schulung und Kontrolle ihrer erweiterten Führungszeugnisse. Dies geschieht in einem klaren Interesse, Täter zu identifizieren und zu disziplinieren. Bei Verdacht auf sexualisierte Gewalt wird eine sofortige Freistellung des Beschuldigten angestrebt, und die Vereinssatzung sieht disziplinarische sowie rechtliche Konsequenzen vor.
Wichtige Präventionsmaßnahmen im Sport
Der Handlungsbedarf im Bereich Kinderschutz ist unbestritten. Trainer*innen spielen eine Schlüsselrolle, da sie eine wichtige gesellschaftliche Funktion einnehmen und für das Wohl der ihnen anvertrauten Kinder verantwortlich sind. Die Vulnerabilität der Kinder wird durch das bestehende Vertrauensverhältnis zwischen ihnen und ihren Trainern verstärkt, was auch von einigen Erwachsenen ausgenutzt werden kann. Sexuelle Gewalt wird hier als ein Machtmissbrauch betrachtet, der vor allem im leistungsorientierten Training auftreten kann. Diese Abhängigkeitsverhältnisse erschweren es den betroffenen Jugendlichen oft, sich zu offenbaren, was das Problembewusstsein und einen offenen Umgang im Verein umso zentraler macht. BinB.info betont die Wichtigkeit eines klaren Präventionskonzepts gegen sexualisierte Gewalt, das auch Interventionsstrategien festlegen sollte.
Unterstützung gibt es dafür von verschiedenen Seiten, beispielsweise bieten die Deutsche Sportjugend (DSJ) und andere Organisationen hilfreiche Materialien und Handlungsleitfäden an. Der Ehrenkodex, der vom DOSB und der DSJ entwickelt wurde, ist ein elementares Instrument, um eine Aufmerksamkeitskultur im Verein zu fördern. Natürlich sind auch Informationen über Notfallkontakte und Handlungsempfehlungen für den Fall von sexualisierten Übergriffen essentiell. Diese Rahmenbedingungen helfen dabei, eine sichere Umgebung für Kinder und Jugendliche im Sport zu schaffen.
Diskussionen über Lizenzsysteme und Kinderschutz
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ist ebenfalls aktiv und plant veritable Diskussionen über die Notwendigkeit eines erweiterten Lizenzsystems. Ein Rechtsgutachten von Dr. Thomas Summerer untersucht die Möglichkeiten eines Lizenzentzugs aufgrund von Fehlverhalten. Zugleich wird ein Konzept für einen strafenkatalog diskutiert, das die bisherigen Rahmenrichtlinien ergänzt. Diese Überlegungen sind Teil einer umfassenden Diskussion, die auch die zukünftige Vertragspartnerschaft des DOSB mit Lizenzinhabern betreffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl präventive Maßnahmen in den Vereinen als auch eine klare Regelung in Bezug auf die Lizenzsysteme notwendig sind. Ziel dieser Bestrebungen ist es, Straftätern das Handeln zu erschweren und die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Sport nachhaltig zu gewährleisten. Für Fragen und Anregungen steht Achim Braiger unter praeventionsbeauftragter@gsvhemmingen.de zur Verfügung.