Feuerwerksverbot in Ludwigsburg: Schutz für bedrohte Nachtreiher!
Feuerwerksverbot in Ludwigsburg: Naturschutz schützt den bedrohten Nachtreiher während des Klassik Open Air am Monrepos.

Feuerwerksverbot in Ludwigsburg: Schutz für bedrohte Nachtreiher!
In Ludwigsburg wird das für den 19. Juli 2023 geplante Feuerwerk im Rahmen des Klassik Open Air aufgrund des Schutzes des streng geschützten Nachtreihers abgesagt. Dies wurde in einer Pressemitteilung des Landratsamtes Ludwigsburg bekannt gegeben. Fachleute des Regierungspräsidiums Stuttgart haben festgestellt, dass das Feuerwerk eine erhebliche Störung für die Tiere darstellen würde, die auf der Amorinsel im Schlosssee von Monrepos brüten.
Der Nachtreiher hat sich seit 2023 auf dieser Insel niedergelassen und ist der einzige besetzte Brutplatz in ganz Baden-Württemberg. Da der Nachtreiher auf der Roten Liste gefährdeter Brutvogelarten steht, sehen die Naturschutzbehörden hohe Risiken. Ornithologen haben beobachtet, dass nach früheren Feuerwerken weniger Nachtreiher in der Umgebung zu sehen waren. Daraus folgerten die Fachleute, dass ein Feuerwerk die Tiere vertreiben könnte, was für den Fortpflanzungserfolg der Art verheerende Folgen hätte.
Herangehensweise an das Problem
Die Entscheidung, das Feuerwerk zu untersagen, wurde nicht leichtfertig getroffen. Vertreter des Regierungspräsidiums, der Stadt Ludwigsburg und des Landratsamts haben seit Herbst 2024 intensiv nach Lösungen gesucht. Dabei wurden verschiedene Abschussorte für das Feuerwerk geprüft, die 150 bis 800 Meter vom Brutplatz entfernt sein sollten. Alle Varianten führten jedoch zu dem gleichen Ergebnis: eine erhebliche Störung des Nachtreihers konnte nicht ausgeschlossen werden.
Ein zusätzliches Anliegen ist der Schutz der nicht flugfähigen Jungvögel, da Feuerwerkskörper eine Gefahr für deren Verletzungen oder sogar Tötungen darstellen könnten. Das Klassik Open Air selbst kann jedoch wie geplant stattfinden, da die Musikveranstaltung keine Bedrohung für das Brüten des Nachtreihers darstellt.
Die Entscheidung gegen das Feuerwerk verdeutlicht das Engagement der Behörden, den Lebensraum gefährdeter Arten zu schützen. Dies wird von verschiedenen Naturschutzorganisationen begrüßt, die sich für die Erhaltung der Biodiversität einsetzen. Die zahlreichen Gespräche und Analysen unterstreichen den umfassenden Ansatz, den die Stadt und die beteiligten Institutionen verfolgen, um ein Gleichgewicht zwischen kulturellen Veranstaltungen und dem notwendigen Schutz der Natur zu finden.
Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig es ist, bei der Planung von Events die Bedürfnisse der Tierwelt zu berücksichtigen. Dies könnte als Vorbild für zukünftige Events in anderen Regionen dienen, in denen bedrohte Tierarten leben und durch öffentliche Veranstaltungen gefährdet werden könnten.
Für die kommenden Jahre sind ähnliche Überlegungen im Rahmen von kulturellen Darbietungen und dem Naturschutz zu erwarten, um sowohl die Freude an Musik und Feierlichkeiten zu fördern als auch die Lebensräume gefährdeter Arten zu bewahren.
Weitere Informationen dazu finden Sie in den Berichten von Staatsanzeiger und Ludwigsburger Kreiszeitung.