Familienpolitik im Wandel: Warum Eltern mehr Sinn, aber weniger Zufriedenheit empfinden

Erfahren Sie, wie skandinavische Familienpolitiken positive Veränderungen in Deutschland inspirieren und die Gesellschaft beeinflussen.
Erfahren Sie, wie skandinavische Familienpolitiken positive Veränderungen in Deutschland inspirieren und die Gesellschaft beeinflussen. (Symbolbild/MS)

Familienpolitik im Wandel: Warum Eltern mehr Sinn, aber weniger Zufriedenheit empfinden

Ludwigsburg, Deutschland - Eine aktuelle Diskussion über die Familienpolitik in Deutschland und Schweden zeigt, wie verschieden die Ansätze zur Unterstützung von Eltern sind. Skandinavische Regierungen, insbesondere in Schweden, setzen sich kontinuierlich dafür ein, Eltern sowohl finanziell als auch zeitlich zu entlasten. Diese Bemühungen werden stets aus einer Perspektive der Gleichstellung betrachtet, wie die Bietigheimer Zeitung berichtet.

Evident werden die positiven Entwicklungen durch eine umfangreiche Studie, die auch für die deutsche Politik von Bedeutung ist. Insbesondere wurde Ende der 2000er Jahre der Fortschritt der deutschen Familienpolitik international anerkannt, vor allem durch den Ausbau der Kinderbetreuung und die Einführung des Elterngeldes. Dennoch ist der derzeitige Schwung in der deutschen Familienpolitik laut Experten wie Hudde kaum noch spürbar. Dieser Zustand führt dazu, dass viele Menschen, trotz der Herausforderungen der Elternschaft, einen Sinn in ihrer Rolle als Eltern finden.

Vergleich mit Schweden

Schweden hat bereits 1974 das Moderskapspenning, bekannt als Muttergeld, in eine Elternversicherung umgewandelt, was dem Land einen Vorreiterstatus in der Familienpolitik verliehen hat. 1978 wurde eine innovative Plakatkampagne gestartet, um Männer dazu zu ermutigen, Elternzeit zu beantragen. Mit dem Gewichtheber Lennart „Hoa-Hoa“ Dahlgren als Werbefigur sollte ein Bewusstseinswandel in den Rollenbildern gefördert werden. Besonders bemerkenswert ist, dass Dahlgren trotz der Kampagne selbst keine Elternzeit nahm, was verdeutlicht, wie langsam sich gesellschaftliche Normen ändern können, wie die Süddeutsche Zeitung aufzeigt.

Die schwedische Politik zeigt, dass solche Anreize politische Veränderungen in den gesellschaftlichen Erwartungen bewirken können. Die Einführung von familienfreundlichen Gesetzen führt oft auch zu einem Anstieg in der Gleichstellung der Geschlechter und verändert die Verhaltensnormen über die Zeit.

Deutsche Politik im Vergleich

Im Vergleich zu Schweden kam die deutsche Familienpolitik in einer Studie, veröffentlicht von der Friedrich-Ebert-Stiftung, nicht allzu gut weg. Die Untersuchung vergleicht die Familienpolitik aus einer gleichstellungspolitischen Perspektive in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Schweden. Dabei wird deutlich, dass Deutschland die ungünstigsten Bedingungen aufweist, während Schweden und Frankreich weitaus bessere Rahmenbedingungen bieten.

Die Diskussion rund um Familienthemen wird insbesondere durch das Engagement von Vätern in der Familie und die Diversifizierung der Lebensformen geprägt. In Deutschland zielt man zwar auf eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ab, dennoch bleibt zu hoffen, dass die politischen Entscheidungsträger sich inspiriert fühlen, um notwendige Reformen anzustoßen.

Insgesamt zeigt sich eine veränderte Mentalität innerhalb der Gesellschaft, in der viele Eltern nach Sinn und Zugehörigkeit in ihrer Rolle suchen. Die Familienpolitik muss darauf reagieren, um den Familien den Rückhalt zu geben, den sie verdienen.

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OrtLudwigsburg, Deutschland
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