Trumpf Laser: Umsatzsturz und Herausforderungen für die Zukunft!
Trumpf in Ditzingen meldet Umsatz- und Auftragseinbrüche. Geopolitik und Wettbewerb belasten das Geschäftsgemach.

Trumpf Laser: Umsatzsturz und Herausforderungen für die Zukunft!
Trumpf, der renommierte Werkzeugmaschinenbauer und Laserspezialist, hat kürzlich alarmierende Geschäftszahlen veröffentlicht. Der Umsatz ist um mehr als 16 Prozent gesunken, von etwa 5,2 Milliarden Euro auf 4,3 Milliarden Euro. Auch der Auftragseingang hat eine signifikante Abnahme erfahren. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel dramatisch von 500 Millionen Euro auf nur 50 Millionen Euro. Im Bereich der Lasertechnik betrug der Rückgang knapp zehn Prozent.
Björn Dymke, Geschäftsführer von Trumpf Laser, beschreibt die aktuelle Situation als äußerst herausfordernd und weist darauf hin, dass eine langfristige Planung derzeit nicht möglich sei. Das Unternehmen arbeitet mit flexiblen Szenarien, um auf die sich ständig ändernden Bedingungen reagieren zu können. Dymke geht von einer langanhaltenden und vielschichtigen Problematik aus, die durch Faktoren wie die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg, hohe Energiepreise, die US-Zollpolitik und chinesische Ausfuhrbeschränkungen bedingt ist.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Die Investitionssicherheit bei Kunden ist stark gesunken; viele Unternehmen arbeiten nach wie vor mit veralteten Maschinen. Diese Unsicherheit wird zusätzlich durch die aktuellen Zölle verstärkt, insbesondere im Zusammenhang mit der US-Politik. Während Trumpf weniger direkt von Zöllen betroffen ist, da das Unternehmen auch in den USA produziert, bringen Zölle auf Aluminium und Stahl zusätzlichen bürokratischen Aufwand mit sich.
Die Konkurrenz von chinesischen Herstellern nimmt ebenfalls zu. Diese Unternehmen werden durch staatliche Subventionen unterstützt, wodurch es für deutsche Maschinenbauer schwieriger wird, ihren Platz im Markt zu behaupten. Dymke sieht jedoch Vorteile für deutsche Hersteller in der Genauigkeit und dem kundenfreundlichen Service, die sie bieten können.
Globale Marktbedingungen
Die TRUMPF Gruppe hat im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatzrückgang von 3,6 % auf 5,2 Milliarden Euro verzeichnet, was im Vergleich zum Vorjahr (5,4 Milliarden Euro) einen Rückgang darstellt. Der Auftragseingang sank um 10,4 % auf 4,6 Milliarden Euro, und das operative Ergebnis verringerte sich um 114 Millionen Euro auf 501 Millionen Euro. Die EBIT-Rendite sank von 11,5 % auf 9,7 %.
In Deutschland hingegen ist der Umsatz um 5,8 % auf 824 Millionen Euro gestiegen, was das Land zum stärksten Einzelmarkt des Unternehmens macht. In den USA gab es jedoch einen Umsatzrückgang um 11,5 % auf 796 Millionen Euro, während in China ein moderater Anstieg von 2,2 % auf 615 Millionen Euro zu verzeichnen war.
Der Geschäftsbereich der Werkzeugmaschinen bleibt mit einem Umsatz von 2,8 Milliarden Euro der stärkste Bereich, obwohl auch hier ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr festzustellen ist. Dagegen verzeichnete die Elektronik einen Umsatz von 572 Millionen Euro, was einem Plus von 4,8 % entspricht.
Zukunftsausblick
Trumpf hat seinen Mitarbeiterstamm weltweit auf rund 19.018 erhöht, was einen Anstieg von 650 Mitarbeitern im Vergleich zum Vorjahr darstellt. In Deutschland gibt es ebenfalls einen Anstieg um 4,2 % auf 9.505 Mitarbeiter. Zudem hat der Bereich Forschung und Entwicklung erfreuliche Zuwächse verzeichnet, mit 3.098 Mitarbeitern, was einem Anstieg um 8,6 % entspricht. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung stiegen auf 530 Millionen Euro, was eine Erhöhung der Entwicklungskostenquote auf 10,3 % zur Folge hatte.
In Anbetracht dieser gleichzeitig herausfordernden und dynamischen Marktlage kündigt Dymke an, dass das Unternehmen weiterhin innovativ und wettbewerbsfähig bleiben muss. Im Durchschnitt wird täglich eine Patentanmeldung eingereicht, was die Bestrebungen von Trumpf unterstreicht, neue Produkte und Lösungen für verschiedene Industrien, wie beispielsweise die Automobilindustrie und Themen wie Drohnenabwehr, zu entwickeln.
Insgesamt stehen den Maschinenbauern in Deutschland und insbesondere Trumpf herausfordernde Zeiten bevor. Auf der Suche nach Lösungen müssen Unternehmen kreativen und flexiblen Ansätzen folgen, um den sich verändernden Rahmenbedingungen gerecht zu werden.