Revolution im Bau: Wiederverwendbare Betonschalungen für Stuttgart 210!

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Ingersheim präsentiert das Reallabor Stuttgart 210 – ein Pilotprojekt zur Wiederverwendung von Schalungselementen im Bauwesen.

Ingersheim präsentiert das Reallabor Stuttgart 210 – ein Pilotprojekt zur Wiederverwendung von Schalungselementen im Bauwesen.
Ingersheim präsentiert das Reallabor Stuttgart 210 – ein Pilotprojekt zur Wiederverwendung von Schalungselementen im Bauwesen.

Revolution im Bau: Wiederverwendbare Betonschalungen für Stuttgart 210!

Am 30. Oktober 2025 stehen innovative Ansätze zur Wiederverwendung im Bauwesen im Fokus. Ein herausragendes Beispiel ist das Forschungsprojekt „Stuttgart 210“, das die Wiederverwendung von Betonschalungen untersucht. Der Bau des Stuttgarter Hauptbahnhofs, bekannt als Stuttgart 21, erforderte die Verwendung von etwa 550 Betonschalungen, die meist nur einmal zum Einsatz kamen.

Diese Schalungen wurden für verschiedene Elemente wie Stützen, Oberlichter und Gewölbe der Bahntunnel sowie Randanschlüsse eingesetzt. Insbesondere für die Kelchstützen wurden etwa 80 verschiedene Elemente verwendet, die als Wanderschalung dienten. Viele dieser Schalungen wurden nach nur einmaliger Nutzung als Sondermüll entsorgt, was das Projekt besonders relevant macht.

Kooperation und Pilotprojekte

Das Projekt steht in enger Kooperation mit der Deutschen Bahn sowie den Firmen Ed Züblin und Züblin Timber. Insgesamt wurden 84 Schalungselemente für den Bau von vier Pilotprojekten zur Verfügung gestellt. Diese Projekte befinden sich in den Städten Ingersheim, Marbach, Stuttgart und Mannheim. Das Reallabor in Ingersheim war das erste Pilotprojekt, das 2024 fertiggestellt wurde und nun als Jugendtreff fungiert.

Die Außenhülle des Gebäudes in Ingersheim besteht aus Konstruktionsvollholz, Brettschalungen und Dreischichtplatten. Die Innenelemente setzen sich aus zwölf Schalungselementen zusammen und bilden einen skulpturalen Innenraum. Dieser innovative Ansatz hat das Potenzial, die Bauweise in der Region nachhaltig zu verändern.

Herausforderungen in der Ökobilanz

Trotz der vielversprechenden Ansätze zeigt die Ökobilanzierung Schwächen. Insbesondere werden der Zeitpunkt der Emissionen und die Qualität der Datengrundlage als problematisch erachtet. Biogene Baustoffe lassen sich derzeit nicht adäquat in der Ökobilanz abbilden, und das CO₂-Bindungspotenzial biogener Bauteile bleibt unberücksichtigt, was zu Nachteilen führt.

Beispielhafte Berechnungen für das Reallabor Stuttgart Vaihingen zeigen jedoch den positiven Effekt der CO₂-Bindung bei wiederverwendeten Schalungselementen. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Forschung und Entwicklung in diesem Bereich.

Das Projekt wird von der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg gefördert und ist in Zusammenarbeit mit mehreren Hochschulen aktiv, darunter die Hochschule Konstanz, die Hochschule für Technik Stuttgart und die Hochschule Karlsruhe. Für weitere Informationen können Interessierte die Projektwebsite stuttgart210.de besuchen.

In der ständigen Diskussion über Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung im Bauwesen ist die Wiederverwendung von Materialien ein zentrales Thema. Das Projekt „Stuttgart 210“ zeigt, wie durch innovative Ansätze und Kooperationen Potenziale für eine nachhaltige Bauweise erschlossen werden können.