Umweltgutachten für Schanzacker: Bürger kämpfen gegen LEA-Pläne!

Umweltgutachten zur Bebauung des Schanzacker in Ludwigsburg präsentiert, während Kommunen eine LEA ablehnen.
Umweltgutachten zur Bebauung des Schanzacker in Ludwigsburg präsentiert, während Kommunen eine LEA ablehnen. (Symbolbild/MS)

Umweltgutachten für Schanzacker: Bürger kämpfen gegen LEA-Pläne!

Asperg, Deutschland - Das umstrittene Gebiet Schanzacker in Ludwigsburg könnte zukünftige Bauprojekte beherbergen, wie das kürzlich veröffentlichte Umweltgutachten von Vermögen und Bau Baden-Württemberg zeigt. Laut der Landesregierung ist eine Bebauung aus ökologischer Sicht grundsätzlich möglich. Allerdings hängt die Realisierung stark von der Einhaltung naturschutzrechtlicher Vorgaben ab, die spezielle Maßnahmen zum Schutz von Vogelarten, Fledermäusen und Reptilien erfordern.

Aktuell wird die bereits geplante Erstaufnahme von Geflüchteten am Standort Schanzacker vertieft geprüft. Die nächsten Schritte umfassen eine tiefere Untersuchung der bauplanungs- und raumordnungsrechtlichen Situation, durchgeführt durch das Regierungspräsidium Stuttgart und Vermögen und Bau Baden-Württemberg. Ein zusätzliches Augenmerk liegt auf dem unklaren Zeitrahmen der Prüfungen und allfälligen Entscheidungen.

Widerstand in der Bevölkerung

Der Vorschlag, eine Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) auf dem Schanzacker zu errichten, stößt auf heftigen Widerstand. Die Städte Asperg, Ludwigsburg und Tamm haben durch ihre Verwaltungsleitungen sowie Gemeinderäte offiziell gegen diese Planung Stellung bezogen. Sie argumentieren, dass die LEA rechtlich und politisch nicht umsetzbar sei, wie Ludwigsburgs Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht betont. Gründe für die Ablehnung sind die fehlende Erschließung des Gebiets sowie die Gefährdung des Regionalen Grünzugs.

Die Unruhe in der Bevölkerung ist spürbar. Bürger und Kommunalpolitiker äußern klare Ablehnung gegenüber dem Standort. Bürgermeister Martin Bernhard hebt die rechtlichen und umweltschutztechnischen Bedenken hervor. Ende Februar hatte ein Gespräch zwischen Oberbürgermeistern und der Bürgerinitiative „Gemeinsam gegen LEA Tamm-Asperg“ stattgefunden, welches die Einigkeit in der Ablehnung unterstrich.

Rechtsgutachten und Bedingungen

Ein Rechtsgutachten, das bereits im Mai und Dezember 2023 erstellt wurde, zeigt erhebliche Zweifel an der Genehmigungsfähigkeit des LEA-Vorhabens im Regionalen Grünzug. Diese rechtlichen Aspekte werden von Dr. Knecht betont, der auf die Wichtigkeit einer transparenten Prüfung hinweist. In Anbetracht der Bedenken möchte die Arbeitsgruppe, die sich mit den LEA-Plänen befasst, verschiedene Nutzungsmöglichkeiten des Schanzackers erkunden.

Jedoch fordert Dr. Knecht, dass, sollte die LEA letztlich als Option in Betracht gezogen werden, bestimmte Bedingungen erfüllt werden müssen. Dazu zählen eine Erschließung durch eine Brücke oder einen Tunnel, nachhaltige Bauweisen sowie der Schutz der Landwirte. Zudem sollen soziale und sicherheitstechnische Vorbereitungen für die LEA gewährleistet sowie Sonderzuschüsse für Bildungs- und Infrastrukturmaßnahmen gefordert werden. „Jetzt ist das Land am Zug und muss liefern,“ so Dr. Knecht.

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OrtAsperg, Deutschland
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