Rettung für den Obelisk: Wertheimer Studentin sorgt für Denkmalpflege!

Rettung für den Obelisk: Wertheimer Studentin sorgt für Denkmalpflege!

Wertheim, Deutschland - Am Römerweg in Wertheim wird derzeit ein bemerkenswertes Restaurierungsprojekt durchgeführt. Die 24-jährige Studentin Anna Schrepp leitet die Arbeiten an einem beschädigten Wegstein, dessen Geschichte bis ins Jahr 1870 zurückreicht. Der Obelisk ist mit der Botschaft „Urphar ¼ St“ versehen und befindet sich etwa 15 Minuten zu Fuß vom Dorf entfernt. Das Projekt wird von der Universität, der Stadt Wertheim sowie dem Reicholzheimer Heimatverein unterstützt, dessen Vorsitzender Rolf Sommer auch der Großonkel von Schrepp ist. Vorangegangene Reparaturen hatten sich als unzureichend erwiesen, sodass die Restaurierung nun von besonderer Bedeutung ist.

Bei ihrer Arbeit setzt Schrepp auf moderne Techniken. Wie main-echo.de berichtet, benutzt sie einen dünnflüssigen Zement, der speziell auf die Eigenschaften des verwendeten Miltenberger Sandsteins abgestimmt ist. Die Zementfarbe wird durch die Beimischung von schwarzem Marmor an den Sandstein angepasst, um eine harmonische Optik zu erzielen. Um Neuschäden am Wegstein zu verhindern, werden Risse sorgfältig mit Zement gefüllt, was auch zukünftige Wasserschäden durch Frost minimieren soll.

Detaillierte Restaurierungsarbeiten

Ein besonderer Fokus der Restauration liegt auf der präzisen Identifikation von Reparaturbedarf. Durch das Klopfen am Stein konnte festgestellt werden, welche Stellen bereits hinterfüllt sind und wo weiterer Handlungsbedarf besteht. Die Arbeiten selbst werden durch ein Stromaggregat unterstützt, das von der Stadt Wertheim bereitgestellt wurde. Die gesamte Restauration ist auf eine Woche angelegt und wird aufmerksam von Passanten beobachtet, die ein Interesse an der Geschichte und den Flurdenkmälern zeigen.

Zusätzlich zu den praktischen Arbeiten erfordert das Projekt auch eine umfassende Büroorganisation. Dazu zählen umfangreiche Recherchen sowie ein denkmalrechtlicher Antrag, der im Vorfeld bearbeitet werden muss. Schrepp dokumentiert den gesamten Prozess für ihre Bachelor-Arbeit und plant regelmäßige Überprüfungen, um zu gewährleisten, dass die Restauration langfristig Bestand hat.

Historischer Kontext und Denkmalschutz

Der Wegstein ist nur eines von vielen kulturellen Denkmälern in Wertheim. Die Stadt ist geprägt von einer Vielzahl historischer Gebäude, darunter das Dreigeschossige Gebäude in der Maingasse 1, das 1760 erbaut wurde, und der Stadtmauerturm am Mainplatz, der auf eine lange Geschichte zwischen 1180 und 1450 zurückblickt. All diese Bauwerke sind gemäß den Bestimmungen des Denkmalschutzgesetzes geschützt und tragen zur kulturellen Identität der Region bei. Einen Überblick über weitere Denkmäler bietet die Wikipedia-Liste der Kulturdenkmale in Wertheim.

Die Restaurierung des Obelisken am Römerweg ist mehr als ein einfacher Erhaltungsprozess; sie ist ein Bekenntnis zur Wertschätzung des kulturellen Erbes, das in Wertheim tief verwurzelt ist. Die Bemühungen von Anna Schrepp und ihren Unterstützern dürften dafür sorgen, dass zukünftige Generationen ebenfalls von dieser geschichtsträchtigen Stätte profitieren können.

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OrtWertheim, Deutschland
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