Heilbronn im Betrugsfieber: Polizei zerschlägt Führerschein-Netzwerk!

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In Heilbronn zerschlägt die Polizei ein Betrugsnetzwerk für Führerscheine, organisiert von einer lokalen Fahrschule.

In Heilbronn zerschlägt die Polizei ein Betrugsnetzwerk für Führerscheine, organisiert von einer lokalen Fahrschule.
In Heilbronn zerschlägt die Polizei ein Betrugsnetzwerk für Führerscheine, organisiert von einer lokalen Fahrschule.

Heilbronn im Betrugsfieber: Polizei zerschlägt Führerschein-Netzwerk!

Ein umfangreiches Betrugsnetzwerk rund um eine Heilbronner Fahrschule wurde von der Polizei aufgedeckt und zerschlagen. Die Ermittlungen, die seit Januar 2025 laufen, haben nun zu einem Großeinsatz geführt, bei dem am 25. Juni 2025 insgesamt 29 Objekte in fünf Bundesländern und Bulgarien durchsucht wurden. Dabei wurden 12 Personen festgenommen. Die Polizei geht von einem der größeren Fälle im Bereich des Führerscheinbetrugs aus, wie TÜV SÜD informiert.

Das Netzwerk war so organisiert, dass hunderte Bewerber theoretische Führerscheine erhielten, obwohl sie weder Sprachkenntnisse noch die erforderliche Ausbildung vorweisen konnten. Ein 52-jähriger Fahrschulinhaber aus Heilbronn steht im Mittelpunkt der Ermittlungen, unterstützt von seinen Söhnen und mehreren Koordinatoren. Ein 38-jähriger Bulgare vermittelte Fahrschüler ohne Theorieunterricht, während ein 37-jähriger Syrer als zentraler Organisator der Stellvertreter fungierte.

Die Betrugsmasche

Einer der Haupttricks des Netzwerks war die Durchführung von Stellvertreter-Prüfungen. Hierbei traten falsche Prüflinge mit Ausweisdokumenten anderer Personen zur theoretischen Prüfung an. Besonders herausfordernd war es für die Prüfer, da die Stellvertreter so ausgesucht wurden, dass sie den Anforderungen der Prüfer entsprachen. Laut Berichten der Polizei wurden Stellvertreter manchmal sogar wieder nach Hause geschickt, um Auffälligkeiten zu vermeiden.

Die Kosten für die illegale Erlangung eines Führerscheins betrugen bis zu 5.000 Euro. In Heilbronn und Göppingen wurden Fahrschulen entdeckt, die fälschliche Teilnahmebescheinigungen ausstellten. Dabei wurde ein hohes Maß an Planung und Rücksicht auf die Prüfer an den Tag gelegt.

Reaktionen der Behörden

Der Fahrlehrerverband Baden-Württemberg äußerte sich besorgt über die neuen Dimensionen des Betrugs. Vorsitzender Jochen Klink forderte, Täter aus dem Ausbildungsberuf zu entfernen. Die Führerscheinstelle der Stadt Heilbronn ist eng mit der Polizei vernetzt und in die Ermittlungen einbezogen. Mögliche Maßnahmen gegen die Betroffenen umfassen den Entzug des Führerscheins und die Anordnung einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU).

Die Vorwürfe haben auch eine hohe „Dunkelziffer“ an nicht entdeckten Betrugsversuchen offenbart. So wird davon ausgegangen, dass weitere Fälle unentdeckt bleiben könnten, was die Notwendigkeit von verstärkten Kontrollen und Schulungen für die Prüfer unterstreicht, wie TÜV SÜD betont.

Bei den Durchsuchungen konnten die Ermittler eine Vielzahl an Beweismitteln sicherstellen. Dazu gehören Bargeld, Goldmünzen, hochwertige Fahrzeuge wie BMW, Lamborghini und Audi sowie technische Geräte und relevante Dokumente. Alle unter diesen Umständen erlangten Fahrerlaubnisse müssen nun geprüft und gegebenenfalls entzogen werden, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.