Jobabbau bei Thyssenkrupp: Mühlacker trifft es am härtesten!

Thyssenkrupp kündigt 230 Stellenabbau in Heilbronn und Umgebung an, betroffen sind mehrere Werke. IG Metall kämpft um Arbeitsplatzsicherung.
Thyssenkrupp kündigt 230 Stellenabbau in Heilbronn und Umgebung an, betroffen sind mehrere Werke. IG Metall kämpft um Arbeitsplatzsicherung. (Symbolbild/MS)

Jobabbau bei Thyssenkrupp: Mühlacker trifft es am härtesten!

Mühlacker, Deutschland - Thyssenkrupp Automotive Body Solutions kündigt eine drastische Reduzierung seiner Belegschaft an. Bis zu 230 von insgesamt 1.000 Arbeitsplätzen – etwa 23 Prozent – sollen abgebaut werden. Die betroffenen Standorte befinden sich in Heilbronn, Weinsberg, Leingarten und Mühlacker. Besonders stark betroffen ist das Werk in Mühlacker, wo rund 180 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren werden. Dies wurde von verschiedenen Berichten, einschließlich Merkur, bestätigt.

Das Werk in Mühlacker ist spezialisiert auf die Produktion von Bauteilen für den elektrischen Porsche Taycan. Hier führen die aktuellen Absatzrückgänge zu einer gravierenden Unterauslastung. Aufgrund dieser Umstände läuft am Standort bereits seit zwei Jahren Kurzarbeit, und der ursprünglich geplante Dreischichtbetrieb wurde auf eine einzige Schicht reduziert.

Forderungen und Widerstand

Die IG Metall und der Betriebsrat haben Thyssenkrupp mangelnde Transparenz in der Kommunikation vorgeworfen. Gewerkschaftssekretär Stefan Reiner von IG Metall Heilbronn erklärte, dass sie gegen den Stellenabbau Widerstand leisten und um „jeden Arbeitsplatz“ kämpfen wollen. Die Gewerkschaft hat das Ziel, die langfristige Sicherung der Beschäftigung und den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze im Betrieb zu gewährleisten. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig, da die Region bereits mit Herausforderungen im Bereich der Arbeitsplätze konfrontiert ist.

Die Situation in Mühlacker steht im Kontext eines allgemeinen Trends in der Autoindustrie, wo Hersteller mit stark gesunkenen Abrufzahlen kämpfen. Verunsicherung über die zukünftige Auftragslage für das Mühlacker-Werk ist weit verbreitet, was das Risiko eines noch größeren Personalabbaus in der Zukunft erhöht. Noch vor einem Monat kündigte Thyssenkrupp die Schließung eines weiteren deutschen Automotive-Standorts an, was geschätzte 300 Mitarbeiter betrifft. Das zeigt, dass der aktuelle Stellenabbau nicht nur Monteure und Produktionsmitarbeiter in Mühlacker trifft, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Region hat.

Insgesamt stehen die Mitarbeiter des Thyssenkrupp-Werks in Mühlacker vor unsicheren Zeiten. Die Gewerkschaft und die Belegschaft hoffen auf neue Aufträge, um die Produktionsauslastung zu steigern und Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Der Druck auf Anbieter in der Automobilbranche bleibt aufgrund steigender Kosten und sinkender Verkaufszahlen hoch.

Details
OrtMühlacker, Deutschland
Quellen