Skandale um Geschlechterrollen: C&A in der Kritik wegen Kinderkleidung!

Skandale um Geschlechterrollen: C&A in der Kritik wegen Kinderkleidung!

Süßen, Deutschland - Die Diskussion um Geschlechterstereotype in der Kinderbekleidung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ein aktueller Artikel von BuzzFeed News Deutschland thematisiert die Unterschiede zwischen Jungen- und Mädchenmode und stellt diese in einen kritischen Kontext. So sind beispielsweise die Designs von Jungs-Shirts häufig mit Abbildungen von Haien versehen, während Mädchenhosen oft mit Schmetterlingen verziert sind. Evelyn Höllrigl hat in einem Video auf Social Media die zahlreichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern in der Kinderbekleidung scharf kritisiert.

Die Mode- und Körpersoziologin Melanie Haller untermauert Höllrigls Kritik, indem sie erklärt, dass die Bekleidungsindustrie gezielt Geschlechterbilder konstruiert und dabei auf stereotype Darstellungen zurückgreift. In Spanien wurde bereits Gender-Marketing in der Werbung für Kinder verboten, ein Schritt, der möglicherweise auch in Deutschland sinnvoll wäre.

Unterschiede in Design und Schnitt

Haller weist darauf hin, dass die Unterschiede in der Schnittkonstruktion von Kinderkleidung signifikant sind. So sind Mädchenhosen in der Regel kürzer und T-Shirts tailliert, was bei jungen Mädchen oft zu Unbehagen führen kann. Diese Anpassungen legen nahe, dass Mädchen sich in einer bestimmten Weise kleiden sollen, was den Druck auf die Kleinsten erhöht. C&A, ein großer Anbieter von Kinderbekleidung, hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass umfassende Kundenbefragungen und Analysen durchgeführt werden, um die Designpräferenzen zu verstehen. Dabei ergibt sich, dass eine starke Vorliebe für klassische und traditionelle Designs besteht.

Doch die Stereotypen, die durch die Kinderkleidung vermittelt werden, sind nicht zu vernachlässigen. Die Analyse von Pauakids zeigt, dass auf Jungen-Shirt für Berufe wie Feuerwehrmann, Polizist und Handwerker ganze 54 Abbildungen zu finden sind. Demgegenüber sind Feuerwehr- und Polizeimotive in der Mädchenmode kaum vertreten und werden zudem oft nur unter einem geschlechterstereotypen Blickwinkel dargestellt. Mädchen sehen auf ihren Shirts selten Feuerwehrfrauen, was deren Vorstellung von solchen Berufen einschränken kann.

Ein Blick auf die Sportmotive

  • Sportliche Motive sind auf Jungen-T-Shirts achtmal häufiger vertreten.
  • Auf Mädchen-T-Shirts finden sich vorwiegend traditionelle Sportarten wie Ballett und Cheerleading.
  • Jungenkleidung zeigt eine größere Auswahl an aktiven Sportarten, die zudem oft im Freien stattfinden.

Zudem ist die Darstellung von Fahrzeugen ein weiteres Beispiel für die Geschlechterstereotypen in der Kinderkleidung. Fahrzeuge erscheinen auf Jungenkleidung achtmal häufiger und mit einer breiteren Palette, während die Mädchenkleidung meist weniger gefährliche Fahrzeuge präsentiert. Diese Konstruktionen fördern die Vorstellung, dass Frauen passive Rollen einnehmen, während gefährliche Tiere oft auf Jungenkleidung abgebildet sind.

Die Erkenntnisse aus der Debatte über Kinderkleidung machen deutlich, dass Stereotypen stark in diese Designs integriert sind. Es wird zunehmend ein Aufruf nach vielfältiger und inklusiver Kinderkleidung laut, die die Einzigartigkeit aller Kinder feiert. Solche Ansätze könnten nicht nur das Selbstbewusstsein der Kinder stärken, sondern auch ihre Vorstellungen von Geschlechterrollen und Berufen erweitern. Die Frage bleibt, ob Anbieter wie C&A ihr Designkonzept vor diesem Hintergrund grundlegend überdenken.

BuzzFeed News Deutschland und Pauakids liefern hierzu wertvolle Einblicke und Ansätze zur Veränderung.

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OrtSüßen, Deutschland
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