Mini-Supermärkte im ländlichen Raum: Ihre Lösung für frische Lebensmittel!

In ländlichen Gebieten Baden-Württembergs sorgen Mini-Supermärkte für bessere Nahversorgung. Vorteile, Herausforderungen und Kundenmeinungen.
In ländlichen Gebieten Baden-Württembergs sorgen Mini-Supermärkte für bessere Nahversorgung. Vorteile, Herausforderungen und Kundenmeinungen. (Symbolbild/MS)

Mini-Supermärkte im ländlichen Raum: Ihre Lösung für frische Lebensmittel!

Großlehna, Deutschland - In ländlichen Gebieten Baden-Württembergs wird das Einkaufen zunehmend zur Herausforderung, da traditionelle Bäcker und Metzger immer seltener werden. Häufig müssen Anwohner weite Strecken zum nächsten Supermarkt zurücklegen, um ihre täglichen Einkäufe zu erledigen. Mini-Supermärkte ohne Personal könnten hier eine praktische Lösung bieten, da sie oft rund um die Uhr geöffnet sind. Die bo.de berichtet, dass diese Läden meist automatisiert arbeiten und nur ein minimales Personal benötigen, das für das Einräumen der Regale und gelegentliche Unterstützung zuständig ist. Der Anbieter Tante M betreibt bereits rund 60 solcher Läden in der Region.

Die Tante M-Läden haben in der Regel von 5.00 bis 23.00 Uhr geöffnet, während die Teo-Minimärkte, die zum Unternehmen Tegut gehören, ganzjährig rund um die Uhr bereitstehen. Das aktuelle Ladenöffnungsgesetz in Deutschland ermöglicht jedoch keine Sonntagsöffnungen, obwohl viele Kommunen oft Genehmigungen erteilen, was als Duldung angesehen werden kann. Die Grünen im Landtag fordern eine offizielle Erlaubnis für die Sonntagsöffnung solcher Läden, um den Bedürfnissen der ländlichen Bevölkerung besser Rechnung zu tragen.

Positive Resonanz auf Mini-Supermärkte

Kundenbefragungen zeigen, dass viele Nutzer der Mini-Supermärkte eine hohe emotionale Bindung zu diesen Läden haben. Sie empfinden sie als Bereicherung für ihr Alltag, auch wenn die Preise schätzungsweise rund 10% über denen regulärer Supermärkte liegen. Dennoch sind fast 90% der Nutzer mit dem Preisniveau zufrieden. Einige Herausforderungen wie Diebstahl werden durch die Verbundenheit der Kunden mit den Läden als präventive Maßnahme wahrgenommen. Darüber hinaus gibt es in den Läden Überwachungssysteme und Zugangskontrollen, bei denen die Kunden eine Karte scannen müssen, um Zutritt zu erhalten.

Ein weiterer Akteur im ländlichen Einzelhandel ist die Supermarktkette Tante Enso, die ebenfalls Lebensmittelläden zurück auf das Land bringt. Danny Erdmann, der Gebietsleiter von Tante Enso, hebt das Potenzial für neue Filialen hervor und berichtet von positiven Resonanzen aus Orten wie Görzig, Abtsdorf und Großlehna. Der Prozess zur Eröffnung eines neuen Marktes beginnt mit einer Bewerbung des Ortes bei Tante Enso. Eine anschließende Standortanalyse prüft die Machbarkeit, wobei das Ziel besteht, eine bestimmte Anzahl an Teilhabern zu gewinnen, um das Interesse der Gemeinde zu sichern.

Gemeinschaftsmodelle und lokale Beteiligung

Tante Enso arbeitet nach einem Genossenschaftsmodell, das es erfordert, dass sich 300 Personen mit jeweils 100 Euro beteiligen, um eine neue Filiale zu eröffnen. In Großlehna zeigen sich die Kunden erfreut über die Möglichkeit, Lebensmittel in unmittelbarer Nähe zu kaufen und dadurch Fahrtkosten zu sparen. Eine Kundin erwähnt, dass sie mit ihren Kindern nach der Kita dorthin gehen kann, um Eis zu kaufen. Solche lokal orientierten Modelle fördern die Gemeinschaft und tragen zur Verbesserung der Lebensqualität in kleinen Orten bei.

Das Engagement beider Anbieter zeigt ein wachsendes Bewusstsein für die Bedürfnisse von ländlichen Gemeinden und könnte entscheidend sein, um die Nahversorgung auf dem Land zu sichern.

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OrtGroßlehna, Deutschland
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