Wels-Alarm am Badesee: Verletzungen und neue Warnhinweise!
Ein 90-Kilo-Wels verletzte Badegäste am Brombachsee. Experten klären über das Verhalten und die Ausbreitung der Art auf.

Wels-Alarm am Badesee: Verletzungen und neue Warnhinweise!
Ein kürzlich empörter Vorfall am Brombachsee in Bayern, bei dem ein 90-Kilo-Wels fünf Badegäste verletzte, hat Sorgen über die Sicherheit von Wassersportlern ausgelöst. Die Polizei erlegte den aggressiven Fisch, während viele sich fragen, ob solche Begegnungen auch in den Badeseen Baden-Württembergs möglich sind. Polizeisprecher Michael Petzold betont, dass das Verhalten des Welses atypisch sei, da diese Fische normalerweise Menschen nicht angreifen. Dennoch sollten Badegäste in solchen Situationen Ruhe bewahren und sich langsam aus dem Wasser entfernen, um keinen zusätzlichen Stress für den Fisch zu verursachen. Informationen und Empfehlungen dazu finden sich in dem Bericht der Schwäbischen Post.
In beliebten Badeseen wie dem Bodensee oder dem Schluchsee gibt es laut den örtlichen Behörden derzeit keine speziellen Warnungen vor Welsen. Alexander Brinker von der Fischereiforschungsstelle Langenargen erklärt, dass Welse in der Regel keine Gefahr für Menschen darstellen. Der europäische Wels hat jedoch in Baden-Württemberg einen gefährlichen Aufstieg erlebt, und seine Population nimmt stetig zu. Der Fisch kann über zwei Meter lang werden und in Gewässern fühlen sich Welse besonders wohl, wie etwa in Altrheinarmen, dem Neckar und großen Baggerseen.
Die Ausbreitung des Welses
Die Erderwärmung trägt erheblich zur Zunahme der Wels-Population bei, da steigende Wassertemperaturen ideales Wachstum begünstigen. In vielen Regionen dürfen gefangene Welse nicht zurückgesetzt werden, was die Bestandszunahme weiter fördert. Vor über 20 Jahren machte der Wels „Kuno, der Killerwels“ Schlagzeilen, nachdem er angeblich einen Hund verschluckt hatte. Heute führt der Wels in vielen Regionen noch immer zu Diskussionen über mögliche Gefahren für die heimische Fauna.
In Bezug auf die ökologische Rolle des Welses gibt es unterschiedliche Ansichten. Einige Experten warnen vor seinen potenziell schädlichen Auswirkungen auf einheimische Fischarten, während andere argumentieren, dass der Wels die Ausbreitung invasiver Arten wie der Schwarzmeergrundel kontrollieren könnte. Über die genauen Auswirkungen des Welses auf das Fisch- und Gewässerökosystem in Deutschland sind bislang nur begrenzte Daten vorhanden, da es kaum Untersuchungen zu dieser Art gibt, die ingeschränkt auf Unterschiede zur südost-europäischen Teichwirtschaft beruhen. Dies berichtet die Landwirtschaftsbehörde Baden-Württemberg.
Fischereimanagement und Zukunftsperspektiven
Im Rahmen verschiedener Projekte wird an der Bewertung der ökologischen und angelfischereilichen Konsequenzen der Bestandszunahme und Ausbreitung des Welses gearbeitet. Ziel ist es, plausible Zukunftsszenarien abzuleiten und mögliche Maßnahmen für das Fischereimanagement zu entwickeln, um den Wels sowohl als Raubfisch als auch als Teil des Ökosystems zu berücksichtigen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Situation um den Wels weiterentwickelt und welche Bedeutung dieser Fisch für die Gewässerökologie und die Sicherheit der Badegäste in Baden-Württemberg haben wird. Angler und Naturliebhaber sind gefordert, den Karpfenfisch und sein Wachstum zu beobachten und im Rahmen der offiziellen Badegewässerkarte, die sichere Bedingungen anzeigt, vorsichtig zu agieren.