Ameisenalarm in Esslingen: Stadt geht gegen invasive Superkolonien vor!
Die Stadt Esslingen kämpft gegen die invasive Ameisenart Tapinoma magnum in Sirnau und plant eine Bekämpfungsstrategie.

Ameisenalarm in Esslingen: Stadt geht gegen invasive Superkolonien vor!
Im Stadtteil Sirnau der Stadt Esslingen wird aufgrund der invasiven Ameisenart Tapinoma magnum eine Bekämpfungsstrategie entwickelt. Diese Ameisenart ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet und breitet sich seit einigen Jahren in Deutschland aus. Laut der Esslinger Zeitung berichtet die Stadtverwaltung, dass Tapinoma magnum für Menschen ungefährlich ist, jedoch durch die Ähnlichkeit zur heimischen Garten- und Wegeameise schwer zu identifizieren ist. Die Ameisen sind bekannt dafür, Superkolonien zu bilden, die Millionen von Tieren umfassen und potenziell Infrastrukturen unterhöhlen können.
Aktuell haben sich die Ameisen an einer Lärmschutzwand an der Bundesstraße 10 in Sirnau angesiedelt. Um die Ausbreitung dieser Ameisen zu verhindern, plant die Stadtverwaltung Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma für Schädlingsbekämpfung durchgeführt werden sollen. Zunächst wird der Fokus auf die Bekämpfung von Vorkommen auf Privatgrundstücken liegen, bevor die Kolonie an der Lärmschutzwand angegangen wird. Dies ist ein wichtiger Schritt, da etwa ein Drittel der Haushalte in Sirnau betroffen ist, obwohl größere Bauschäden bislang nicht bekannt sind.
Geplante Maßnahmen und Unterstützung der Anwohner
Zur Bekämpfung der Ameisen ist der Einsatz eines speziellen Gels als Köder geplant, das sich in anderen Kommunen als erfolgreich erwiesen hat. Die Kosten für diese Maßnahmen sind jedoch noch unklar, und es müssen Abtretungserklärungen von den betroffenen Grundstückseigentümern unterzeichnet werden. Um die Bevölkerung effektiv zu informieren, leistet der Bürgerausschuss Sirnau Unterstützung bei der Kommunikation zwischen der Stadtverwaltung und den Anwohnern.
Zusätzlich wird den Bürgern geraten, vorerst Hausmittel zur Bekämpfung der Ameisen zu verwenden. Das Naturkundemuseum Stuttgart hat Hinweise zur Identifizierung von Tapinoma magnum auf seiner Website bereitgestellt. Verdachtsfälle können mit Fotos und Standortbeschreibung an das Naturkundemuseum gemeldet werden, was wesentlich zur gezielten Bekämpfung beitragen könnte.
Weitere Informationen zur Ameise
Wie die Stadt Esslingen in ihrem Informationsportal erklärt, ist die Ameisenart komplett schwarz und weist variierende Größen von 2 bis 4 mm bei den Arbeiterinnen auf. Im Sommer sind die Ameisenstraßen breiter und mehrspurig, was sie von der einheimischen Wegameise unterscheidet, die üblicherweise einspurig fährt. Zudem verströmen zerdrückte Ameisen einen süßlichen Geruch, der an Aceton erinnert.
Die Ausbreitung von Tapinoma magnum in Baden-Württemberg wurde bereits in anderen Städten beobachtet, wo unter anderem Vorkommen in Kehl zu Stromausfällen durch Nester auf elektrischen Anlagen führten. Daher ergreift die Stadt Esslingen die Initiative, um ähnliche Probleme zu vermeiden und die Ansiedlung durch zukünftige Pflanz- und Pflegemaßnahmen zu erschweren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stadt Esslingen proaktive Schritte unternimmt, um die invasive Ameisenart zu bekämpfen und den Anwohnern Unterstützung anzubieten. Für weitere Informationen und zur Meldung von Verdachtsfällen verweisen die Stadt und das Naturkundemuseum auf ihre jeweiligen Webseiten: Esslinger Zeitung und Esslingen.de.