Gleise der Schönbuchbahn abgesackt – Strecke zwischen Böblingen und Holzgerlingen gesperrt!

Gleise der Schönbuchbahn abgesackt – Strecke zwischen Böblingen und Holzgerlingen gesperrt!

Auf der Schönbuchbahn von Böblingen nach Holzgerlingen gibt es derzeit einen bedeutenden Störfall: Die Gleise sind abgesackt, was auf Verschiebungen im Erdreich zurückzuführen ist. Laut einem Sprecher der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) bleibt die Strecke zwischen Holzgerlingen und Dettenhausen vorerst gesperrt. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem zwischen den genannten Bahnhöfen unerwartete Erdbewegungen festgestellt wurden. Der Zugverkehr ist in diesem Bereich momentan eingestellt, wird aber voraussichtlich ab dem 10. Oktober wieder aufgenommen, nachdem die Reparaturarbeiten abgeschlossen sind. Die WEG vermutet, dass geologische Besonderheiten, insbesondere „Fließerde“, die Ursache für das Problem sind. Diese Art von Erdreich kann dazu führen, dass lockerere Bodenteile an der Oberfläche ins Rutschen geraten.

Ähnliche Probleme mit abgesacktem Boden sind auch an anderen Stellen der Schönbuchbahn aufgetreten. In der Vergangenheit konnten solche Schwierigkeiten meist durch das Nachfüllen von Schotter im Gleisbett behoben werden. Die mit den Gleisproblemen verbundenen Erdbewegungen waren für die WEG jedoch überraschend, und es bleibt abzuwarten, ob langfristige Maßnahmen erforderlich sind, um künftigen Schwierigkeiten vorzubeugen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Schönbuchbahn über 100 Jahre alt ist und in der Vergangenheit immer wieder mit Problemen zu kämpfen hatte.

Neue Triebzüge auf der Strecke

Trotz der Störungen hat der E-Triebwagen „Nexio“, der die Strecke zwischen Böblingen und Dettenhausen im 15-Minuten-Takt bedient, seit Samstag, den 4. Juni 2025, seinen Betrieb aufgenommen. Diese neuen Triebzüge der Baureihe 455, hergestellt von Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF) in den Baujahren 2020/2021, sind Teil des umfassenden Elektrifizierungsprojekts der Schönbuchbahn. Diese Reaktivierung führte zu einem prognostizierten Anstieg der Fahrgastzahlen auf mehr als 10.000 täglich.

Die Baureihe 455 umfasst insgesamt 12 Triebzüge, die speziell für die Schönbuchbahn konzipiert wurden. Sie sind mit modernen Technologien ausgestattet, die unter anderem Klimaanlagen und Fahrgastinformationssysteme umfassen. Der Einsatz dieser neuen E-Züge stellt einen bedeutenden Fortschritt für den regionalen Schienenverkehr dar, da die Elektrifizierung der Strecke sich über vier Jahre hinzog. Reisende mussten lange auf die Betriebserlaubnis für die neuen Züge warten, die aufgrund fehlerhafter Bremsdimensionierung zunächst unklar war.

Umweltauswirkungen und zukünftige Herausforderungen

Im Kontext des Bahninfrastrukturbaus sind auch die Umweltauswirkungen von Bedeutung. Eine Studie, durchgeführt vom Bundesamt für Verkehr (BAV), hat gezeigt, dass Emissionen beim Bau von Bahninfrastruktur erheblich sind. Für eine durchschnittliche Schweizer Bahnstrecke von 1 km entsprechen die Emissionen den pro Kopf-Emissionen von vier Personen pro Jahr. Für spezielle Bauprojekte, wie den Bau eines zweigleisigen Tunnels, kann dieser Wert auf die jährlichen Emissionen von 11,5 Personen ansteigen. Verbesserungen sind durch sorgfältigere Planung und den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energiequellen möglich, was auch auf die Herausforderungen hinweist, mit denen der Bahnbau in der heutigen Zeit konfrontiert ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schönbuchbahn gegenwärtig von unerwarteten Erdbewegungen betroffen ist, während gleichzeitig ein neues Zeitalter des elektrischen Schienenverkehrs begonnen hat. Die Entwicklungen in diesem Bereich werden weiterhin mit Aufmerksamkeit verfolgt, um die Sicherheit und Effizienz des regionalen Nahverkehrs zu gewährleisten.