Leonberg im Geruchswahn: Woher stammt der stinkende Dunst?
In Leonberg, seit 2019 wiederholte Geruchsbelästigungen wie "verbranntes Gummi" zehn Bürger alarmieren die Stadtverwaltung zur Ursachenforschung.

Leonberg im Geruchswahn: Woher stammt der stinkende Dunst?
In der Stadt Leonberg, gelegen im Landkreis Böblingen, kämpft die Bevölkerung seit 2019 mit wiederholt auftretenden unangenehmen Gerüchen. Die Bewohner berichten häufig von einem Gestank, der als „verbranntes Gummi“ oder „öliges Schmiermittel“ beschrieben wird. Diese Geruchsbelästigungen nehmen seit dem Frühjahr 2025 verstärkt zu, und Meldungen über die Belästigung gehen fast täglich ein. Besonders häufig wird der Gestank in den frühen Morgenstunden wahrgenommen, was die Situation für die Anwohner zusätzlich belastet. Oberbürgermeister Martin Georg Cohn hat die These aufgestellt, dass es sich hierbei um ein ernstzunehmendes Problem handelt und lässt daher Untersuchungen zur Ursachenforschung durchführen.
Um den Ursachen des Gestanks auf den Grund zu gehen, hat Cohn ein umfassendes Sofortprogramm ins Leben gerufen. Zu den Maßnahmen gehört der Einsatz von speziellen Geräten; eine Drohne und ein Messfahrzeug der Feuerwehr Herrenberg wurden beauftragt, in den betroffenen Gebieten Messungen durchzuführen. In Zusammenarbeit mit einem unabhängigen Fachinstitut werden Luftproben entnommen, um genauere Daten zu gewinnen. Zusätzlich werden Hinweise aus der Bevölkerung über ein zentrales Onlineformular gesammelt und ausgewertet, um potenzielle Verursacher ausfindig zu machen.
Auswirkungen auf die Bürger
Die anhaltenden Geruchsbelästigungen haben nicht nur die Lebensqualität der Menschen in Leonberg beeinträchtigt, sondern werfen auch große Fragen hinsichtlich der möglichen gesundheitlichen Auswirkungen auf. Die Stadtverwaltung betont, dass die Verantwortlichen für die Geruchsbelästigungen die Kosten für alle Messungen, Analysen und Folgemaßnahmen tragen müssen. Zudem wird ein Stab für „außergewöhnliche Ereignisse“ eingerichtet, um die Beweislast zu sammeln und zu verarbeiten.
Im Rahmen der Untersuchungen werden auch Wind- und Wetterdaten genau analysiert, um mögliche Zusammenhänge mit der Geruchsbildung zu erkennen. Besonders Verdachtsquellen im Industriegebiet der Stadt stehen im Fokus der Ermittlung, da hier eine hohe Wahrscheinlichkeit für industrielle Emissionen besteht, die für die unangenehmen Gerüche verantwortlich sein könnten.
Politische Dimensionen
Oberbürgermeister Cohn, der im September 2025 nicht mehr für eine erneute Amtszeit kandidiert, sieht sich mit einer Art von Druck konfrontiert, da die Bürger*innen zunehmend unzufriedenheit mit der Situation äußern. Die Stadt steht kurz vor der Oberbürgermeisterwahl am 28. September, was die Dringlichkeit der Maßnahmen zusätzlich erhöht. Zukünftige politische Entscheidungen müssen sich nun auf die Lösung dieses Problems konzentrieren, um das Vertrauen der Bevölkerung wiederherzustellen.
Die Systematik und Intensität dieser Untersuchungen zeigen, dass das Thema ernst genommen wird. Die Stadt Leonberg ist nun gefordert, die Situation nicht nur zu analysieren, sondern auch konkrete Lösungen anzubieten, um die Lebensqualität der Anwohner zu verbessern und die Ursache der Verunreinigungen zu beseitigen.
Für aktuelle Informationen über die Entwicklungen in Leonberg und die Maßnahmen gegen die Geruchsbelästigung können interessierte Bürger die Berichterstattung auf Tag24 und Augsburger Allgemeine verfolgen.