Enkeltrick-Betrüger in Rhauderfehn festgenommen – 89-Jährige um 39.000 Euro betrogen!

Enkeltrick-Betrüger in Rhauderfehn festgenommen – 89-Jährige um 39.000 Euro betrogen!
Rhauderfehn, Deutschland - In Rhauderfehn wurde eine 89-jährige Frau am 4. Juni Opfer eines skrupellosen Betrugs durch die sogenannte Enkeltrick-Masche. Dabei gaben sich die Täter als Polizeibeamte, Staatsanwälte und Richter aus und behaupteten, der Sohn der älteren Dame habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Dies veranlasste die Frau dazu, 39.000 Euro an eine als Abholerin gekleidete Person an ihrer Haustür zu übergeben. Der Schockanruf stellte sich als Teil eines komplexen Betrugsplans heraus, der in Deutschland und darüber hinaus immer mehr um sich greift, wie Tixio berichtet.
Ein Angehöriger der betroffenen Frau hatte einen weiteren Abholversuch der Kriminellen bemerkt und erfolgreich die Polizei alarmiert. Ein aufmerksamer Zeuge notierte zudem das Kennzeichen des Fluchtautos, was zur Festnahme von zwei Verdächtigen führte: einer 20-jährigen Polin und einem 57-jährigen Polen. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs konnte das erbeutete Geld sichergestellt werden. Das Amtsgericht Leer hat inzwischen Haftbefehle gegen die Täter erlassen, während die Staatsanwaltschaft Osnabrück die Ermittlungen fortsetzt. Abholer solcher Betrügsgewinne müssen mit langjährigen Haftstrafen rechnen.
Wachsende Problematik des Enkeltricks
Der Vorfall in Rhauderfehn steht nicht allein. Die Betrugsmethoden durch Schockanrufe und den Enkeltrick weiten sich in Europa aus, was alarmierende Ausmaße annimmt. Die deutsche Polizei hat sich international vernetzt, um gegen die Täter vorzugehen. Eine Konferenz, die von Mittwoch bis Freitag in Teltow (Brandenburg) stattfand und vom Berliner Landeskriminalamt organisiert wurde, brachte Staatsanwälte und Kriminalpolizisten aus 16 Bundesländern zusammen, ebenso wie Experten aus Polen, der Slowakei, Tschechien, Österreich, der Schweiz, Großbritannien und Serbien.
Dieses Treffen ist Teil des EU-geförderten Projekts ISF Lumen, das sich dem Kampf gegen grenzüberschreitende organisierte Kriminalität widmet. Die Täter geben sich in der Regel als Verwandte, Polizisten oder Anwälte aus, um ältere Menschen zu Geldzahlungen zu bewegen. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 6.656 Fälle von Betrug gemeldet, von denen 1.527 aufgeklärt wurden. Die Dunkelziffer ist jedoch hoch, und der Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere Millionen Euro.
Besonders tragisch sind die Einzelschicksale: So wurde einer Seniorin in Potsdam 220.000 Euro und einem 88-Jährigen in Halle 230.000 Euro entzogen. Die Täter sind häufig Teil organisierter Familienstrukturen aus Osteuropa, die meist aus dem Ausland agieren. Motiviert durch Geld, Macht und Luxus wird diese Kriminalität regelmäßig innerhalb der Familien weitergegeben.
Erfolge im internationalen Kampf
Die internationale Polizeizusammenarbeit zeigt Erfolge, insbesondere die gute Zusammenarbeit mit der Polizei in Polen hat zur Zerschlagung mehrerer Betrügerbanden geführt. Das Ziel der Konferenz war die Entwicklung gemeinsamer Strategien zur Bekämpfung solcher Betrugsarten. In Berlin gab es signifikante Rückgänge bei diesen Delikten: 2024 wurden 50 % weniger Fälle im Vergleich zum Vorjahr registriert, wie der Nordkurier informiert.
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Ort | Rhauderfehn, Deutschland |
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